Die neue Version von Microsofts Windows 8 wird am 18. Oktober weltweit in den Handel kommen. Windows 8.1 werde zunächst um Mitternacht in Neuseeland zum Download bereitstehen, danach in allen weiteren Ländern entlang der Zeitzonen, teilte Microsoft am Mittwoch mit. Windows 8.1 werde dann auch im stationären Handel verfügbar sein sowie vorinstalliert auf ersten Geräten der Hardware-Hersteller. Für Windows-8-Nutzer ist der Download des Updates kostenlos.
Windows 8 ist seit weniger als einem Jahr auf dem Markt. Das Betriebssystem unterscheidet sich grundlegend von seinen Vorgänger-Versionen. Augenfälligste Neuerung ist die im Kacheldesign gehaltene Oberfläche, die vor allem für die Nutzung über Touch-Displays etwa auf Tablets optimiert ist. Weniger als ein Jahr danach soll die Nachfolgeversion eine Art "veredeltes Windows 8" werden, wie es eine Microsoft-Managerin bei einer ersten Vorstellung im Juni umschrieb.
Die Entwickler haben bei den Neuerungen vor allem auf die Kritik von Nutzern reagiert. "Microsoft hat zugehört", sagte Oliver Gürtler, Leiter des Geschäftsbereichs Windows bei Microsoft Deutschland, der dpa. So kehrt zum Beispiel der "Start"-Knopf zurück, den viele Anwender im neuen Kacheldesign vermisst haben. Er erscheint, sobald der Mauszeiger in die linke untere Ecke gesteuert wird. Zudem ist der neue Internet Explorer 11 in Windows 8.1 integriert, der in Sachen Schnelligkeit und Sicherheit optimiert wurde. Auch der Windows-Store wurde überholt. Und der klassische Desktop lässt sich nun als Grundeinstellung festlegen.
Anders als von der Branche erwartet hatte Windows 8 nach seinem Start Ende 2012 zunächst nicht den erhofften Schwung in das PC-Geschäft gebracht. Auch der Boom der Laptops mit Touch-Display blieb vorerst aus. Die Marktforschungsfirma IDC schraubt nun ihre Prognosen herunter. Voraussichtlich dürften nur 10 bis 15 Prozent der Laptops in diesem Jahr mit einem berührungsempfindlichen Display ausgestattet sein, sagte IDC-Analyst Bob O'Donnell der "Computerworld". Zuvor waren die Marktforscher von 17 bis 18 Prozent ausgegangen, Hardware-Hersteller wie Acer etwa sogar von über 30 Prozent.
Mit dem Start von Windows 8.1 werden neue Geräte mit unterschiedlichen Formfaktoren unter anderem von Acer, Lenovo, Toshiba und Dell verfügbar sein, kündigte Microsoft an. Zudem bietet Microsoft sein eigenes Tablet Surface seit kurzem auch in der Pro-Variante an, das leistungsgleich mit einem Personal Computer ist. Surface nicht eingerechnet sind laut Microsoft derzeit rund 3000 zertifizierte Windows 8 und Windows RT-Geräte auf dem Markt.
Inzwischen etabliert sich Windows 8 jedoch mit langsamen Schritten auch auf Desktop-Rechnern, nach Erhebungen des US-Dienstleisters Net Applications kommt es auf einen Marktanteil von 5,4 Prozent. Windows 7 ist demnach mit 44,5 Prozent am weitesten verbreitet, gleich gefolgt von dem betagten Windows XP (37,2 Prozent). (dpa/rs)