Anlässlich der aktuell stattfindenden Entwicklerkonferenz Build 2013 hat Microsoft die Vorabversion von Windows 8.1 zum Download freigegeben. Interessierte Anwender sollten sich zunächst in jedem Fall die FAQ hinsichtlich der Downloads und der Installation durchlesen. Da gilt es einige Punkte zu beachten.
Windows-8-Nutzer können dort ein Update auf Windows 8.1 herunterladen. Mit Windows 8 Enterprise funktioniert dieses Update nicht, diese Anwender müssen auf die ISO-Dateien warten, die zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls unter dieser Adresse zur Verfügung stehen sollen.
Die Systemanforderungen lauten wie folgt:
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Prozessor: 1 GHz oder schneller
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Arbeitsspeicher: 1 GByte (32-Bit) oder 2 GByte (64-Bit)
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Freier Festplatten-Speicherplatz: 16 GByte (32-Bit) oder 20 GByte (64-Bit)
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Grafikkarte: MicrosoftDirectX 9-Grafikkarte mit WDDM-Treiber
Das Deinstallieren der Windows 8.1 Preview ist derzeit nicht vorgesehen. Gegebenenfalls muss man das System dann auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.
In Sachen Bedienung bleibt bei der inzwischen Modern-UI genannten Oberfläche von Windows 8 vieles beim ja noch gar nicht so Alten. Vermisst wurde offenbar von vielen Anwendern der Startknopf beziehungsweise das Startmenü. Befindet man sich nun auf dem Startbildschirm mit der Kacheldarstellung, erscheint das Windows-Logo in der linken unteren Ecke als anklickbares Icon, sobald der Nutzer seine Maus dahin bewegt. Ein Klick darauf führt zu der Ansicht mit allen Apps. Ein Startmenü im traditionellen Sinne existiert allerdings nicht. Zudem hat Microsoft die Startoptionen überarbeitet. Es ist jetzt möglich direkt zum Desktop von Windows 8.1 zu booten.
Die skalierte Darstellung von Apps wurde überarbeitet, sie können jetzt in unterschiedlichen Größen angezeigt werden. Abhängig vom Display beziehungsweise der Auflösung kann der Bildschirm zwischen zwei Apps geteilt werden, oder es können bis zu drei Apps gleichzeitig geöffnet werden.
Mit Windows 8.1 führt Microsoft Funktionen ein, die insbesondere dem Trend der Nutzung privater Endgeräte in Firmen Tribut zollen sollen. Für manche der neuen Funktionen ist auch die nächste Generation der Server-Infrastruktur erforderlich (siehe auch Windows Server 2012 R2 - die wichtigsten Neuerungen).
Will man bislang einen Windows-PC ordentlich in Firmennetzwerk integrieren, dann muss das System Mitglied einer Domäne werden. Mit dem so genannten "Workplace Join" ist keine Domänenmitgliedschaft erforderlich, damit Anwender mit ihren Systemen Zugriff auf Unternehmensressourcen haben. Admins können den Zugriff aufs Firmennetzwerk granularer gestalten, und beispielsweise bei der Registrierung des Gerätes bestimmte Sicherheitsrichtlinien oder Ähnliches vorschreiben.
Funktionell damit verbunden sind die "Work Folders". Hierbei können Anwender Daten aus ihren Benutzerordnern aus dem Firmennetzwerk mit ihrem Windows-8.1-Gerät synchronisieren. Diese Synchronisation sei nativ ins Dateisystem integriert, so Microsoft.
Zudem wurde das Zusammenspiel mit Windows Intune überarbeitet, Administratoren steht nun ein umfangreicheres Richtlinienmanagement für Windows-8.1- und -RT-Geräte zur Verfügung. Und wenn wir schon beim Thema Mobile Device Management sind: Windows-8.1-Geräte sollen sich dank OMA-DM-API-Agent (Open Mobile Alliance Device Management) direkt von entsprechenden Lösungen wie MobileIron oder AirWatch verwalten lassen.
Zum Video: Windows 8.1 Preview: Vorabversion zum Download
Nicht nur mobilen Anwendern, sondern auch Usern im Home Office wird die eine oder andere VPN-Neuerung entgegenkommen. Auto-triggered VPN sorgt dafür, das entsprechende Client automatisch aufgerufen werden, wenn man eine Ressource oder App die VPN-Verbindung benötigt.
Erhöhte Sicherheit
Windows Defender, die integrierte Sicherheitslösung in Windows 8, versucht nun auch über das Netzwerkverhalten Schadsoftware entsprechend zu identifizieren und zu stoppen. Der mit Windows 8.1 erscheinende Internet-Explorer 11 erlaubt es nun Antimalware-Lösungen hinsichtlich Erweiterungen zusätzliche Prüfungen vorzunehmen.
Unternehmensdaten lassen sich nun als solche markieren und damit eindeutig von Benutzerdaten unterscheiden. Die Unternehmensdaten können so verschlüsselt und bei Bedarf aus der Ferne gelöscht. Immer vorausgesetzt, das Client- wie Serveranwendung dies entsprechend unterstützen. Um Systeme vor unbefugtem Zugriff zu schützen bringt Windows 8.1 eine verbesserte Unterstützung für Fingerabdruckscanner mit.
Kabelloses Drucken und Präsentieren
Wer mit mobilen Endgeräten unterwegs ist, dürfte die neuen Funktionalitäten in Sachen Drucken zu schätzen wissen. Windows-8.1-Systeme können direkt mit WLAN-Druckern verbunden werden und ohne zusätzliche Software oder Treiber drucken. Bei Wi-Fi Direct printing wird zwischen dem Endgerät und dem WLAN-fähigen Drucker ein Peer-to-Peer-Netzwerk eingerichtet.
Statt Drucker im Netzwerk zu suchen und einzurichten, kann dies mit Windows 8.1 auch einfach per NFC (Near Field Communication) - entsprechende Ausstattung vorausgesetzt - erfolgen. Sprich, das mobile Endgeräte an das NFC-Tag des Druckers halten, und die Einrichtung des Druckers erfolgt automatisch. So lassen sich auch ältere bestehende Drucker einfach mit einem NFC-Tag versehen und so für mobile Geräte bereitstellen.
Zu einem Miracast-eingerichteten Projektor kann ein Windows-8.1-System per NFC oder Bluetooth Konkakt aufnehmen, und die Bilddaten via WLAN an den Projektor übertragen.
Windows RT und Outlook RT
Bislang sind die Office-2013-RT-Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und OneNote auf Windows-RT-Tablets vorinstalliert. Mit dem Update auf Windows 8.1 kommt nun auch für Windows RT Outlook 2013 RT dazu, hier hätte ebenfalls Feedback von Kunden ergeben, dass diese Outlook auch auf RT-Tablets nutzen möchten.
Apropos Windows RT, die vom Tablet-Betriebssystem und Windows Phone 8 bekannte Verschlüsselung wird künftig in allen Windows-8-Versionen integriert sein. Diese wird ab Werk aktiviert sein, wer Windows 8 Pro oder Enterprise einsetzt, kann die zusätzlichen BitLocker-Schutz- und Verwaltungsmöglichkeiten nutzen.
Sicherheitslücken gesucht
Mit der Vorabversion lobt Microsoft mit dem so genannten "Security Bounty Programs" auch Belohnungen für das Finden und Melden von Sicherheitslücken in den neuen Programmen aus.
Gelingt es jemandem beispielswiese eine schwerwiegende Sicherheitslücke zu finden und die in Windows 8.1 integrierten Sicherheitsmechanismen quasi außer Kraft zu setzen, sind maximal bis zu 100.000 US-Dollar drin. Für neue Ideen in Sachen Verteidigungsmechanismen lobt Microsoft bis zu 50.000 US-Dollar aus.
Das Programm berücksichtigt ebenfalls den zeitgleich erscheinenden Internet Explorer 11. Hier sind für schwerwiegende Sicherheitslücken bis zu 10.000 US-Dollar drin, dieses Programm läuft 30 Tage nach Erscheinen der Beta-Version. (Tecchannel)