Langzeitwirkung. Es geht vor allem um Langzeitwirkung. Also gelten bei der Auszeichnung "CIO der Dekade" etwas andere Kriterien als beim CIO des Jahres 2011, für den die Bewerbungsfrist übrigens am 31. Mai abläuft. Der CIO der Dekade füllt keinen Fragebogen aus. Es gibt keine Fachjury, die sich durch einen Berg von Papier wühlt, sondern als Jury fungiert die CIO-Community. Doch zunächst zu den vier Kriterien, in denen der CIO der Dekade punkten muss:
1. Überzeugungsstärke im Unternehmen Ein Indikator für diese Kategorie: Sitzt der CIO im Vorstand oder nicht? An dieser Stelle soll aber nicht die alte Debatte von vor zehn Jahren losbrechen, ob ein CIO zwingend im Vorstand sitzen muss. Muss er nicht. Überzeugen lässt sich auch an allen anderen Stellen unterhalb des Vorstands. Außerdem wollen wir nicht die Vorstandskollegen aus den Branchen übervorteilen, in denen IT naturgemäß eine große Rolle spielt, also Telcos, Versicherungen oder Logistik. Weitere Indikatoren für Überzeugungsstärke können deshalb sein: Seit wann sitzt der CIO im Unternehmen? Seit wann übt er generell eine CIO-Rolle aus? Und wie beurteilen die IT-Nutzer seine Leistung (idealerweise belegt durch vergleichbare Anwenderzufriedenheitswerte wie dem "IT Excellence Benchmark" der TU München)?
2. Einfluss in der Branche Hier zeigt sich, ob ein CIO die Prozesse seines Unternehmens wirklich versteht. Springen Konkurrenten auf seine Lösungen an, wie etwa durch die Übernahme einer gemeinsam mit einem Dienstleister entwickelten Branchenlösung, so ist dies der stärkste Indikator für Einfluss in der Branche. Weitere können sein: Der CIO hat durch IT für sein Unternehmen ein ganz neues Geschäftsmodell aufgetan. Er hat aufwendige Prozesse verschlankt. Oder - etwas schnöde, aber auch effektiv - er hat durch die schiere Marktmacht seines Unternehmens eine Lösung etabliert, die der Branche insgesamt dient.
3. Internationale Ausrichtung IT-Lösungen funktionieren erst dann effektiv, wenn sie nicht an den Landesgrenzen haltmachen. Für einen erfolgreichen CIO gehört es also dazu, dass er auch international agiert. Dabei hilft es natürlich, wenn er schon Auslandserfahrung besitzt. Oder wenn er zumindest schon einmal ein internationales Projekt geführt hat. Internationale Ausrichtung korreliert an dieser Stelle mit Überzeugungsstärke im Unternehmen. Erst wer sich im Unternehmen ein Standing verschafft hat, kann dies auch über Grenzen hinwegtragen.
4. Strahlkraft in die Gesellschaft IT ist kein von der Gesellschaft abgekoppelter Fachbereich. IT besteht aus mehr als schicken Handys, iPads oder Notebooks. Deshalb muss IT auch gefördert und vermittelt werden, etwa wenn durch IT Energie gespart werden soll, wenn Telekommunikation auch im letzten Winkel der Republik ankommen muss oder wenn es gilt, Chancengleichheit beim Erlernen von IT-Kompetenz herzustellen. CIOs, deren Projekte sich positiv auf Umwelt- oder soziale Fragen auswirken, sind hier also im Vorteil. Indikatoren für Strahlkraft in die Gesellschaft sind: Hat der CIO auch über IT-Projekte mit Relevanz für Umwelt oder Soziales publiziert? Tritt er als Referent bei Veranstaltungen auf? Und betreibt er aktives Networking durch Teilnahme an oder sogar Organisation von Events?
Nur Langzeiteffekte zählen
Für alle vier Kategorien gilt, wie gesagt, dass der CIO Langzeiteffekte erzielt. Quick Wins zählen nicht. Gesellschaftliches Engagement, richtungsweisende Strategiewechsel oder Architektur-Entscheidungen sollen wenigstens bei diesem Preis Anerkennung finden, wenn sie dem einzelnen CIO im Unternehmen auch nur wenig Lorbeeren einbringen.
Nun zur Jury: Das CIO-Magazin leistet sich den Luxus, besonders wertvolle Informanten ungefähr einmal pro Jahr zur sogenannten "Elefanten-Runde" einzuladen. 75 Tiere zählt die Herde mittlerweile. Elefanten stammen ausschließlich aus Anwenderunternehmen und erfüllen dort aktiv die CIO-Rolle. Erstmals kamen sie beim fünften Geburtstag der CIO auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden zusammen. Seitdem spielen sie der Redaktion immer wieder Informationen zu oder äußern sich auch schon mal kritisch zu unserer Arbeit (siehe Kommentar von Hajo Popp).
Sie können die Arbeit der Jury unterstützen, indem Sie selbst Kandidaten für den CIO der Dekade vorschlagen. Ab Mitte Mai wird es dazu eine Micosite geben. Dazu werden wir Sie noch einmal gesondert hinweisen. Wer nicht so lange warten will, kann jetzt schon eine E-Mail mit einer kurzen Prosa-Erklärung schicken an redaktion@cio.de. Der Berufsstand dankt.
Die CIO-Gala 2011 - Roger Cicero spielt auf
Das CIO-Magazin feiert seinen zehnten Geburtstag. Deshalb möchten wir mit Ihnen und Ihrer Partnerin/Ihrem Partner am 29. September im Kameha Grandhotel in Bonn feiern. Der Gala-Abend beginnt ab 18 Uhr mit einem Champagner-Empfang und gipfelt in der Verleihung des "CIO der Dekade", moderiert von der TV-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein, musikalisch begleitet von Roger Cicero und von Matthias Moritz, CIO von Bayer Healthcare. Auch werden wir an diesem Abend das große CIO-Jubiläumsbuch präsentieren. Geladen sind unter anderen:
Für Ihre Teilnahme erlauben wir uns, einen Unkostenbeitrag in Höhe von 390 Euro (mit Partner/in 490 Euro) zu erheben. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die limitierten Plätze für Personen aus unserer Zielgruppe reserviert halten. Mehr zur Veranstaltung unter: www.cio.de/10_jahre_cio_magazin |