Patriotismus ist in. Seit der Fußballweltmeisterschaft wehen deutsche Fahnen an Autos, vor Kneipen und Wohnzimmerfenstern - und noch immer sind nicht alle wieder eingerollt. Wer aufgrund des Buchtitels erwarten würde, dass das im Sinne des Autors sei, liegt falsch. Zwar schreibt er: "Es fehlt den Deutschen an einem ideellen Überbau, warum sie die Gemeinschaft stärken sollten. Es fehlt ihnen an Patriotismus." Doch nicht die Liebe für das Vaterland ist gemeint, sondern die für die Regionen. Wie eine Firma, die durch seine dezentrale Aufstellung ein gutes Gespür für den Markt hält, sind die Menschen, die sich mit der Region identifizieren, besser und produktiver am Wirtschaftsleben beteiligt. Denn der Staat ist weiter weg als die Region. Guter Zündstoff für ein lebhafte Diskussion.
Henrik Müller
Wirtschaftsfaktor Patriotismus
31.08.2006