Intrusion Protection - Authentifizierung

WLAN-Sicherheit: Was den Unterschied macht

24.08.2009 von Christiane Pütter
Wer Mitarbeiter schult, kann die Verfügbarkeit des WLAN um bis zu 120 Prozent steigern. Die Analysten von Aberdeen raten, das drahtlose Netzwerk zentral zu managen und Service Level Agreements (SLAs) festzulegen.
Gründe, warum das Wireless LAN verbessert werden muss.

Am Anfang stand schlicht der Wunsch nach mehr Bequemlichkeit - inzwischen ist Wireless LAN wegen des steigenden Anteils mobiler Mitarbeiter in vielen Unternehmen unverzichtbar. Wer nun aber glaubt, das Managen der drahtlosen Netzwerke halte mit dieser Entwicklung Schritt, der irrt. Wie der US-Marktforscher Aberdeen herausgefunden hat, bestehen vor allem in Punkto Sicherheit erhebliche Defizite in manchen Firmen.

Die Analysten haben die WLAN-Praxis von 143 Unternehmen untersucht und die Studienteilnehmer in drei Kategorien eingeteilt: besonders erfolgreiche Firmen ("Best in Class"/BiC), Mittelfeld ("Average") und Schlusslichter ("Laggards"). Die Unterschiede in der Performance fallen drastisch aus. So steigerten die BiCs die Zahl der ans WLAN angeschlossenen Einrichtungen und Betriebsanlagen binnen Jahresfrist um 201 Prozent. Die Firmen im Mittelfeld kamen auf 60 Prozent Steigerung und die Nachzügler auf nur zwölf Prozent.

Was die Verfügbarkeit des drahtlosen Netzwerks betrifft, so steigerten die Klassenbesten diese Zeiten um 121 Prozent. Das Mittelfeld erreichte immerhin einen Anstieg um 44 Prozent, die Schlusslichter aber nur um sechs Prozent.

Die Studie zeigt, wie schnell sich die Nutzung des WLAN entwickelt. Hatten in einer vergleichbaren Untersuchung im Dezember 2008 noch 44 Prozent aller Befragten angegeben, das drahtlose Netz schwächele wegen zunehmender Nutzung, waren es im Mai 2009 bereits 52 Prozent.

Durchdringungsgrad des Standards 802.11n.

Das ist jedoch nicht der einzige Grund, warum die Befragten ihr WLAN verbessern wollen oder müssen. Sie nennen auch den Wunsch, die Produktivität der Mitarbeiter zu steigern (37 Prozent) sowie Sicherheitsbedenken (31 Prozent) und den wachsenden Bedarf an flexiblem Zugriff auf Daten (27 Prozent).

Beim Thema Sicherheit haben die Analysten genauer nachgefragt. Die Antworten erklären die Diskrepanzen in den Ergebnissen der Unternehmen. Denn: Fast drei von vier BiCs (73 Prozent) haben WLAN Intrusion Protection Systeme implementiert - aber nur 45 Prozent der Durchschnittsfirmen. Und bei den Laggards ist es gerade mal jede Dritte. Außerdem arbeiten 68 Prozent der Musterschüler mit Nutzer-Authentifizierung. Im Mittelfeld sind es nur 52 Prozent.

Nur vier von zehn Durchschnittsfirmen schulen ihr IT-Team in WLAN-Sicherheit

Soweit zur Technik. Wie die Befragung zeigt, kümmern sich die überdurchschnittlich erfolgreichen Unternehmen aber auch besser um den Faktor Mensch. Konkret: 64 Prozent schulen und zertifizieren ihr IT-Team in Sachen Security (Mittelfeld: 43 Prozent, Schlusslichter: 42 Prozent). Und während 68 Prozent der BiCs die End-User regelmäßig über Sicherheit aufklären, sind es im Mittelfeld nur 36 Prozent und bei den Nachzüglern 30 Prozent.

Aberdeen wollte außerdem wissen, wie weit sich der WLAN-Standard 802.11n durchgesetzt hat. Leider unterscheiden die Studienautoren dabei nicht zwischen geplanter und faktischer Adaption. Demnach zählen 79 Prozent der BiCs zu den potenziellen oder faktischen Nutzern. Mit 21 Prozent bekundet aber gut jedes fünfte Erfolgsunternehmen sein Desinteresse an 802.11n.

Als Fazit der gesamten Studie rät Aberdeen allen Unternehmen, WLAN-Sicherheit ernst zu nehmen. Das heißt konkret: Das drahtlose Netz sollte zentral gemanagt und überwacht werden. Ziel ist es, die Performance besser einzuschätzen, um Service Level Agreements (SLAs) festzulegen.

Die Analysten betonen, dass sich WLAN zunehmend zu einem geschäftskritischen Faktor entwickelt. Dem entsprechen keine Ad hoc-Aktivitäten mehr, die zu Beginn des WLAN-Zeitalters vielleicht noch ausgereicht haben mögen.

Aberdeen-Report Wireless LAN 2009

Aberdeen hat für den Report "Wireless LAN 2009: From network of convenience to business-critical infrastructure" Entscheider aus 143 Unternehmen befragt.