Unter dem Druck der Wirtschaftskrise haben Unternehmen ihre Pläne für IT-Investitionen 2009 neu bewertet und neue IT-Projekte entweder gestoppt oder vorübergehend auf Eis gelegt. Ebenso kamen Verträge mit Software-Lieferanten sowie IT-Dienstleistern auf den Prüfstand.
Intelligent in IT investieren
Nach Zahlen des Marktforschers Pierre Audoin Consultants (PAC) gingen im Jahr 2009 weltweit die Ausgaben für Software und IT-Services im Vergleich zu 2008 um 3,8 Prozent auf 172 Milliarden Euro beziehungsweise um 2,2 Prozent auf 446 Milliarden Euro zurück.
Doch statt nur zu sparen, haben viele Firmen im vergangenen Jahr das vorhandene IT-Budget dafür eingesetzt, bestehende IT-Ressourcen zu optimieren. Der Grund: Die IT ist nicht mehr aus dem Business wegzudenken und ein strategisch wichtiger Faktor bei der Abwicklung von Geschäftsprozessen.
Vorhandene IT-Ressourcen ausschöpfen
Nach Einschätzung der Marktforscher wird die Optimierung vorhandener IT-Assets für Anwenderunternehmen auch im Jahr 2010 höchste Priorität haben, jedenfalls bis zum Ende des ersten Halbjahres. Firmen würden demnach vorrangig in Projekte zur Virtualisierung von Infrastrukturen sowie die Konsolidierung von Servern und Geschäftsanwendungen investieren.
Verfügen Unternehmen bereits über eine serviceorientierte IT-Architektur profitieren von den Konsolidierungsstrategien auch die Anwendungsentwicklung und -wartung durch mehr Flexibilität. Umfassende Migrations- oder Transformationsprojekte werde es allerdings nicht geben, denn neue Anwendungen werden gezielt und punktuell für spezifische Business-Anforderungen entwickelt.
Private Clouds: sicher und kostengünstig
Da Unternehmen im Jahr 2010 im Durchschnitt rund ein Prozent mehr Geld für Software und IT-Services ausgeben, können sie auf niedrigem Niveau auch neue Investitionsfelder erschließen. Zum Beispiel können Firmen durch Cloud-Computing-Projekte IT-Kosten senken.
Vorbehalte gibt es in punkto Zuverlässigkeit, Sicherheit und Compliance-Fähigkeit vor allem gegen die Verlagerung von Geschäftsanwendungen in Public Clouds. Private Clouds sind dagegen eine attraktive, weil sichere Alternative. Hierbei übernehmen Unternehmen das Management und den Betrieb von IT-Infrastrukturen mittels Cloud-Services im eigenen Rechenzentrum.
Mehr Effizienz durch Prozessautomatisierung
Weil aber Unternehmen ihre Prozesse effizienter und gleichzeitig agiler machen müssen, stehen auch Themen wie Collaboration und Workflow, Automatisierung und Harmonisierung von Geschäftsabläufen sowie Informations-Management auf der Ausgabenagenda. Schwerpunktmäßig gilt das insbesondere für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Kundenservice.
Insbesondere in der Finanzbranche sind gesetzliche Vorgaben wichtige Treiber für neue IT-Investitionen, etwa in Risiko-Management sowie Governance und Compliance.