Wer würde auf Reisen nicht gern die klobige Laptoptasche gegen ein schmales iPad-Case eintauschen. Geht das denn überhaupt? Ist das iPad ein vollwertiger Ersatz für den Laptop? Tom Kaneshige von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com sagt ja - vorausgesetzt man plant geschickt und achtet auf die richtige Hardware, Cloud-Dienste und spezielle Apps.
Für jeden ist das iPad aber nicht als Laptop-Ersatz geeignet, stellt Kaneshige gleich zu Beginn klar. Vor allem bei großen Datenmengen kann die Cloud nicht immer Abhilfe schaffen. Wer mit Apps arbeitet, die große Datenmengen verarbeiten oder viele Cache-Dateien notwendig machen, für den ist das iPad nicht geeignet.
"Gehen Sie davon aus, dass Sie alles was Sie gerne tun möchten auch mit dem iPad tun können", sagte Andy Ihnatko, Tech-Kolumnist bei der Chicago Sun-Times auf einer Macworld-Konferenz im Januar. Für jede Einschränkung gibt es Wege, mit der man diese umgehen kann.
1. Die richtige Hardware
Zuallererst benötigt man eine gute Hülle für das iPad. Sie sollte dünn und leicht sein, da man ansonsten auch seinen Laptop benutzen kann. Außerdem ist es wichtig, dass man die Hülle auch als Aufsteller fürs iPad nutzen kann - idealerweise in verschiedenen Winkeln. Bei nur einem einzigen Winkel kann es passieren, dass das Licht so stark blendet. Mehrere Winkel nutzen zum Beispiel auch dann, wenn man im Flugzeug sitzt und die Person im Vordersitz die Rückenlehne zurückklappt.
Eine zweite Anschaffung sollte eine Tastatur sein. Die meisten Menschen tippen auf einer Tastatur schneller und besser als auf einem Touchpad. Wer unterwegs mehr als kurze Notizen oder E-Mails schreiben muss, braucht eine Tastatur. Kaneshige rät von iPad-Hüllen mit eingebauter Tastatur ab, weil diese häufig recht klein sind. Besser ist eine schnurlose Tastatur, zum Beispiel das Apple Wireless Keyboard. Weil es keine Kabel hat, kann man den Abstand und den Winkel zum iPad selbst festlegen.
Daten vom PC aufs iPad
Wenn sich auf Reisen aus Versehen die Tastatur einschaltet, kann es passieren, dass sich auch das iPad einschaltet. Um das zu vermeiden und den Akku zu schützen, sollte man unterwegs Bluetooth beim iPad ausschalten.
2. Daten auf das iPad bewegen und wieder entfernen
Daten vom PC aufs iPad zu bewegen und umgekehrt ist nicht so leicht wie bei einem Flash Drive. Die meisten Nutzer schicken sich die Dateien per E-Mail und öffnen sie dann mit einer speziellen iPad-App. Um unterwegs mit dem iPad arbeiten zu können, bedeutet das aber, dass man schon vor Reiseantritt genau wissen muss, welche Dokumente man benötigt.
Kaneshige rät stattdessen zu Cloud Services, zum Beispiel Dropbox. Dropbox funktioniert wie ein Ordner, der sich sowohl auf dem PC als auch auf dem iPad befindet, Wenn man eine Datei in den Ordner schiebt, kann man auch vom anderen Gerät aus auf sie zugreifen. Wer das möchte, kann auch anderen Dropbox-Nutzern Zugriff auf die Dateien erlauben.
3. Die Einschränkungen beim iPad kennen
Dateien über den Dropbox-Account aufs iPad zu bringen, hilft aber nur weiter, wenn man eine App installiert, mit der man diese Dateien auch bearbeiten kann. Kaneshige empfiehlt die App QuickOffice Connect (11,99 Euro im Apple Store), mit der man an Word-Dokumenten, Excel-Tabellen und Powerpoint-Präsentationen arbeiten kann.
Zum Teil haben diese Apps allerdings Mängel. QuickOffice Connect zum Beispiel soll den Korrekturmodus von Word nicht unterstützen. Wer damit arbeiten muss, hat nichts von dem Programm. Manche vermissen beim iPad die Möglichkeit, in mehreren Programmen parallel zu arbeiten. Denn das Gerät zeigt immer nur eine App an.
Drucken mit dem iPad
Schwierig wird es auch, wenn man mit dem iPad drucken möchte. Apple hat vor kurzem das Programm AirPrint veröffentlicht, mit dem man vom iPad aus kabellos drucken kann - allerdings nur auf einem neuen HP-Drucker. Wer unterwegs viel drucken muss, sollte deshalb lieber den Laptop einpacken. Wer aber mit den iPad-Funktionen zurechtkommt, spart sich den schweren Laptop und damit viel Reisegewicht.