Mehr als die Hälfte der Personalentscheider müssen dieses Jahr mit einem gestiegenen Kostendruck leben. Als Folge messen sie den Personalkosten eine höhere Bedeutung zu. Zu diesem Ergebnis kommt die Online-Umfrage "Welche Themen bewegen ihre Personalarbeit 2009" der Leipziger s+p Software und Consulting AG, Hersteller von HR-Software.
Demnach rücken für 55 Prozent der Umfrageteilnehmer die Themen Personalkostenplanung und -Controlling mehr in den Vordergrund ihrer Arbeit. Außerdem stehen bei über einem Drittel Umstrukturierung und Personalfreisetzung verstärkt im Fokus. Auf der anderen Seite verliert bei 27 Prozent der Befragten der Punkt Personalbeschaffung an Bedeutung.
Aber nicht nur den Faktor Kosten stufen deutsche Personalchefs als immer wichtiger ein. 2009 wird es auch verstärkt um Flexibilität gehen. So gaben zwei Fünftel an, dass variable Vergütungssysteme zunehmend eine Rolle spielen werden. In Knapp der Hälfte der Firmen wird außerdem über flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitszeitkonten diskutiert.
Wie die Umfrage zeigt, versucht ein Großteil der Unternehmen, der Krise mit einer strikten Personalplanung und flexiblen Arbeitsmodellen zu trotzen. Das Trendthema Personalbeschaffung des vergangenen Jahres verliert dagegen an Bedeutung. Jetzt geht es vor allem darum, Kosten zu reduzieren, auch bei der Belegschaft.
Allerdings warnt s+p vor Schnellschüssen, die Unternehmen später bereuen. Gerade in wirtschaftlich schwächeren Phasen sollten Firmen nicht allein auf die Kostenbremse treten. Flexiblere Arbeit, mit der sich viele Unternehmen laut Umfrage bereits befassen, sei eine wesentlich intelligentere Art, Kosten abzufedern.
Mitarbeiterbindung bleibt trotz Finanzkrise Thema
Positiv zu bewerten ist daher, dass nur sechs Prozent der Firmen weniger in Personalentwicklung und Weiterbildung investieren wollen. Bei 37 Prozent gewinnen Systeme zur Mitarbeiterbindung an Bedeutung.
An der Online-Umfrage "Welche Themen bewegen ihre Personalarbeit 2009" nahmen 319 Leiter oder Mitarbeiter von Personalabteilungen aus Unternehmen des gehobenen Mittelstands teil.