Die Überarbeitung von Apples iWork für iPhone, iPad, Mac und iCloud im Herbst 2013 hat die Messlatte für iOS-Office-Suiten sehr hoch gelegt. Denn beim Kauf eines neuen iPad, iPhone oder Mac gibt es iWork kostenlos dazu. Hinzu kommt über mehrere Endgeräte hinweg ein einheitliches Benutzer-Interface, Konsistenz der Daten via iCloud und die Unterstützung von mehreren Dateiformaten. iWork für iOS kann viele native Office-Dateiformate öffnen, bearbeiten, speichern und exportieren und macht eine gute Figur bei der Inhaltsdarstellung und der Integration der wichtigsten Office-Features wie Änderungen nachverfolgen von Microsofts Word.
Die Veröffentlichung der App Microsoft Office Mobile für das iPhone im Sommer 2013 deutete an, dass Office für iPad ein schwaches Produkt werden würde, das nicht bahnbrechend für Business-Anwender, Schulen oder Käufer sein würde. In Wirklichkeit waren diese Ängste unbegründet, denn die beiden Apps Word und Excel sind die größten Erfolge für Microsoft.
Die Apps von Microsoft Office
Das iPad-Office-Paket von Microsoft umfasst drei Apps: Word, Excel und PowerPoint. Die Basis-Version steht kostenlos zum Download parat. Möchten Sie aber Dokumente, Tabellen oder Präsentationen bearbeiten benötigen Sie ein kostenpflichtiges Office-365-Abonnement. Wenn es sich um ein bestehendes Abo handelt, dann reicht die Anmeldung mit Benutzername und Passwort. Falls Sie noch kein Abo besitzen, können Sie sich über die Webseite von Microsoft oder innerhalb einer Office-App neu registrieren. Über die Webseite haben Sie die Möglichkeit ein Monats-Abonnement abzuschließen, innerhalb der App nur ein Jahresabo. Bei Abschluss eines Abos über eine App kassiert Apple 30 Prozent des Umsatzes.
Microsoft Word für das iPad
Word ist die am häufigsten verwendete App von Microsofts Office-Paket. Es steht in großer Konkurrenz zu einer großen Palette von Textverarbeitungs-Apps. Mittlerweile gibt es Unmengen von Apps, die gleichermaßen Texte erstellen und bearbeiten können. Der größte Konkurrent an dieser Stelle ist Apples Pages, das eine vollständige Palette von Schriften, Stilelementen, Media-Dateien, Layout-Funktionen und eine Menge Dateiformate unterstützt. Trotz des großen Angebots in den App Stores, ist Microsofts Word für iPad auf einem Spitzenplatz.
Wer Word bereits auf seinem Windows-PC verwendet, wird sich mit Word auf dem iPad sofort wie zu Hause fühlen. Für noch wenig erfahrene Word-Benutzer ist Word für iPad schnell erlernbar. Die Desktop-Version der Menüleiste (Ribbon Bar) wurde etwas nach unten gerückt und an den kleineren und touch-basierten Tablet-Bildschirm angepasst. Die Kernfunktionen befinden sich aber weiterhin an den gewohnten Stellen. Dadurch das Microsoft das Konzept der Menüleiste auf das iPad übertragen hat, ist die App noch intuitiver und wertvoller als sie es jemals auf dem Desktop war.
Die Ähnlichkeit zum Desktop-Pendant zeigt sich nicht nur in der Menüleiste. Einer der wichtigsten Funktionen für Business-Nutzer Änderungen nachverfolgen wurde ebenso übernommen und ist identisch mit der Desktop-Version. Änderungen nachverfolgen hat die Fähigkeit, Änderungen an einem Dokument im Überblick zu behalten, sie zu überprüfen oder abzulehnen und gegebenenfalls Kommentare hinzuzufügen. Zudem spiegelt sich der Look & Feel der Desktop-Version auch in den verschiedenen Textstilen und Layout-Tools wieder.
Word fühlt sich an wie eine iOS-App
Microsofts wahrer Erfolg mit Office für iPad liegt darin, dass eine sehr funktionale Version von Word entwickelt wurde, die sich anfühlt wie eine iOS-App. Das wichtigste daran ist, dass die Funktionen von Word Touch-optimiert sind. Das Design der Menüleiste und die lokale Dateiverwaltung reflektiert ein Designkonzept, das hauptsächlich für Touchscreens optimiert wurde. Der Einsatz der Buttons für "Vorwärts" und "Rückgängig" ist ein Segen, denn Apple hat diese Funktion in iOS bisher nicht so gut implementiert wie jetzt Microsoft. Jedoch gibt es einige Funktionen in Word für iPad die fehlen, beispielsweise neue Stile zu erstellen. Im Moment sind Sie auf die generischen Stilfunktionen angewiesen oder auf die, die in einem Dokument oder einer Vorlage, welche am Desktop erstellt wurden, beinhaltet sind. Die in der ersten Version fehlende Druckfunktion hat Microsoft inzwischen allerdings nachgeliefert. So können Sie via AirPrint die Word-Dokumente ausdrucken.
Es ist unvermeidlich, Apples Pages und Microsofts Office für iPad miteinander zu vergleichen. Obwohl Pages ein etwas breiteres und lupenreines Feature-Set mit sich bringt, bevorzugt der Autor auf jeden Fall Word. Das Hauptärgernis über Pages auf dem iPad ist, dass es nur wenige visuelle Hinweise zu Funktionen und Features auf dem Bildschirm gibt. Dies ist zwar ein Vorteil für die Nutzung von Pages auf dem iPhone, da nur ein begrenzter Platz auf dem Bildschirm vorhanden ist, trotzdem kann es auf dem iPad verwirrend oder sogar irritierend sein - besonders für Menschen, die es gewohnt sind mit Word zu arbeiten. Der Wunsch von Apple, ein identisches Nutzererlebnis für iWork über Geräte hinweg zu liefern, scheint hier ein bisschen nach hinten losgegangen zu sein.
Word für das iPad ist die erste Textverarbeitungs-App für das Apple-Tablet, die für viele "kleine Texte" oder eine schnelle Bearbeitung das Notebook ersetzen kann. Größtenteils ist das auf die Benutzererfahrung zurückzuführen, die extrem wichtig für Business-Anwender ist, die zwischen iPad und PC hin und her tauschen wollen. Das heißt aber nicht, dass jeder diese Word-ähnliche Erfahrung machen wird. Mac-User, die hauptsächlich oder ausschließlich mit Pages arbeiten, werden weiterhin auch Pages auf dem iPad bevorzugen.
Microsoft Excel für das iPad
Wie bei Word ist der größte Vorteil von Excel für iPad die große Ähnlichkeit zur Desktop-Version. Das ist vor allem für Personen wichtig, die jeden Tag in Excel arbeiten. Die Vertrautheit und die Fähigkeit zu verstehen, wie Aufgaben ausgeführt werden müssen - vor allem wenn es um die Eingabe, Bearbeitung und Darstellung von Tabellendaten geht - ist sehr wichtig. Excel für iPad bringt die gewohnte Nutzerführung mit sich und macht es dadurch sehr zugänglich für Excel-Veteranen. Auch hier ist die Menüleiste wohl überlegt und präsentiert die wichtigsten Funktionen der App in einer sehr intuitiven Art und Weise.
Einer der größten Herausforderung bei der Entwicklung einer Touch-basierten Tabellenkalkulations-Lösung ist, dass die meisten Tabellen eine Menge an Daten enthalten, die eingegeben, angezeigt und eingestellt werden müssen. Je mehr Platz auf dem Bildschirm, desto besser für die Übersicht. Dies stellt ein Problem bei der Entwicklung einer App für das Smartphone oder Tablet dar, insbesondere wenn die Benutzer ohne Tastatur arbeiten, denn die virtuelle Tastatur verdeckt viel Platz auf dem Bildschirm. Microsoft hat hier eine gute Balance für solche Probleme gefunden. Die Nutzung ist sehr auf die Touch-Bedienung konzentriert und ermöglicht eine sehr ähnliche Arbeitsweise mit der Excel-App wie auf dem Desktop.
Microsoft hat auch die numerische Dateneingabe und Navigation effizienter und effektiver gestaltet. Hierfür setzt Microsoft eine spezielle Tastatur-Option zusätzlich zur Standard-iOS-Tastatur ein. Diese optionale Tastatur enthält einen Standard-Ziffernblock, Pfeiltasten, Symbole und eine spezielle Tab-Taste. Die Tastatur ist gut konzipiert und erlaubt es Ihnen, Daten einzugeben sowie in diesen wie in einer Desktop-ähnlichen Art und Weise zu navigieren. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass Apples Numbers auch eine solche numerische Tastatur bietet. Trotzdem wäre für die Eingabe von Daten eine Hardware-Tastatur mit einem eigenen Ziffernblock immer noch die beste Lösung.
Während das Benutzererlebnis der Schlüssel zum Erfolg von Excel für iPad ist, ist der Zugriff auf die Funktionen, Formeln und die Fähigkeit Daten zu manipulieren, wie auf dem Desktop, ebenso sehr wichtig. In dieser Hinsicht hat Microsoft gute Arbeit geleistet, auch wenn erweiterte Funktionen wie Pivot-Tabellen und Makros nicht unterstützt werden. Die App enthält unter anderem eine Reihe der üblichen Diagrammoptionen zur Visualisierung von Daten und eine angemessene Anzahl von Formatierungs- und Stil-Auswahlen - auch wenn dies nur eine kleine Teilmenge im Gegensatz zur Desktop-Version von Excel darstellt. Anders als bei Word ist Änderungen nachverfolgen in Excel für iPad nicht integriert. Die Kommentarfunktion wird nur teilweise unterstützt. Das heißt, Sie können zwar Kommentare sehen und löschen, aber keine neuen erstellen oder bestehende bearbeiten.
Es ist ziemlich schwer Excel und Numbers auf dem iPad miteinander zu vergleichen, denn das Nutzererlebnis ist grundverschieden. Obwohl viele Funktionen gleich sind und Numbers sogar Excel-Dateien exportieren kann, ist das Nutzererlebnis in Numbers mehr Consumer-orientiert. Auch die Anordnung und Anzeigeoptionen funktionieren mehr wie eine Seitenlayout-App als eine Tabellenkalkulations-Software. Excel und Numbers sind aus sehr unterschiedlichen Konzepten entsprungen. Erfahrene Excel-Anwender sträuben sich gegen die Verwendung von Numbers - und umgekehrt.
Trotz der Tatsache, dass Excel für iPad eine abgespeckte Version von Excel für Windows oder Mac ist, ist das Produkt durch die Bank im geschäftlichen und persönlichen Bereich sehr gut nutzbar. Einige Defizite, wie eine vollständige Kommentar-Funktion, werden wahrscheinlich in zukünftigen Updates gefixt werden, aber andere, wie die Einbindung von Makros, bleiben nur Desktop-Usern zugänglich.
Microsoft PowerPoint für das iPad
Wie Word und Excel prahlt auch PowerPoint mit einer Benutzeroberfläche, die der Desktop-Version wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Die abgespeckte Multifunktionsleiste ermöglicht es, schnell und einfach eine Grundpräsentation zu erstellen oder zu bearbeiten. Trotzdem fehlen eine große Menge von Funktionen und Features.
PowerPoint für iPad enthält weit weniger Vorlagen als sein Desktop-Pendant, die mehr elementar oder zweckmäßig im Vergleich sind. Jedoch sind alle Vorlagen im Standardformat 4:3 oder als Breitbild 16:9 verfügbar. Daneben ist die Auswahl an vorgefertigten Farben und Stil-Optionen begrenzt. Trotz dieser Mankos steht aber das Standard-Set von Folienübergängen zur Verfügung.
Die Textbearbeitung von Folien und von Notizen ist einfach und intuitiv, obwohl es weit weniger Text-Formatierungsmöglichkeiten oder Spezial-Effekte gibt, als bei der Desktop-Variante. Die App bietet zwar die Möglichkeit, Bilder, Formen und Tabellen einzufügen, aber nicht Animationen oder Videos. Die Formatierungs- und Bearbeitungsfunktion für Bilder und Formen bietet PowerPoint für iPad zwar an, aber es entspricht nicht der gewöhnlichen Bedienung wie auf dem Desktop. Das Anpassen von Bildern, die aus einer Foto-App importiert werden, scheint besonders schwerfällig.
Grafiken aus Excel können über die Zwischenablage in eine Präsentation eingefügt werden. Zudem können Sie den Typ und den Stil des Diagramms anpassen. Jedoch gibt es keine Möglichkeit, ein Diagramm direkt in PowerPoint selbst zu erstellen oder einzusetzen. Dies wird aber wahrscheinlich in den nachfolgenden Versionen berücksichtigt.
Wie Excel bietet PowerPoint die Möglichkeit, Kommentare einzutragen und zu überprüfen, aber nicht diese zu erstellen oder zu bearbeiten. Im Gegensatz zu Excel fehlt in PowerPoint auch die Funktion, Kommentare zu löschen. Insgesamt fühlt sich PowerPoint für iPad, im Vergleich zu Word und Excel, als ein noch unfertiges Produkt an.
PowerPoint für iPad steht auch in großer Konkurrenz zu Apples Keynote, das eine viel besser konzipierte Lösung ist. Keynote war die erste iWork-App, die freigegeben wurde und ursprünglich als Präsentationslösung für Steve Jobs mit viel Zeit und Liebe zum Detail entwickelt wurde und somit PowerPoint regelrecht in den Schatten stellt. Es beinhaltet ein breites Spektrum an Vorlagen, Text- und Bildstilen und Übergänge. Zudem unterstützt Keynote Animationen, Grafiken, Links, Audio-Dateien und Kommentare sowie intuitive Bearbeitungswerkzeuge für Texte, Notizen und visuelle Elemente. Da es einen Export von Präsentationen als PowerPoint-Dateien unterstützt, ist es eine bessere Lösung, um Präsentationen auf einem iPad zu erstellen.
Dateiverwaltung mit den Apps
Microsoft hat ein effektives Dateiverwaltungssystem für das iPad-Office entwickelt. Dateien können lokal auf dem iPad oder in OneDrive gespeichert werden. Benutzer mit einem OneDrive-Business-Account haben die Möglichkeit einen gemeinsamen Dateizugriff einzurichten. Wenn Ihr Unternehmen Sharepoint benutzt, können Sie auch Sharepoint als Speicheroption verwenden. Hierfür tippen Sie auf die Schaltfläche "Öffnen", die es Ihnen erlaubt durch die verschiedenen Speicheroptionen zu browsen.
Die Dateiverwaltung ist vor allem für die lokalen Dateien sehr einfach, denn diese werden in einer Liste in alphabetischer Reihenfolge anzeigt. Leider können Sie keine Ordner erstellen oder Dateien umbenennen, dafür können Sie aber Dateien löschen, mit anderen Usern teilen und sie in OneDrive legen oder Dokumenteigenschaften wie Dateiname und Dateityp, Größe, Autor, Unternehmen, Änderungs- und Erstellungsdatum sichten. Außerdem sieht man, wer zuletzt die Datei bearbeitet hat und wo sie sich befindet. Für den Standort der nicht lokalen Dateien wird eine URL angezeigt. Tippen Sie auf die URL passiert nichts, halten Sie sie aber, erhalten Sie die Möglichkeit, sie zu kopieren und die URL in Safari oder in eine E-Mail einzufügen.
Die Integration der App OneDrive
Neben den Office-Apps selbst sollten Sie sich auch die OneDrive-App herunterladen. Diese App ermöglicht es Ihnen, Ordner zu erstellen, Dateien auszuwählen, zu verschieben und umzubenennen. Sie können damit sehr leicht eine verschachtelte Hierarchie von Ordnern und Dateien erstellen. Die Ordnerstruktur wird angezeigt und kann innerhalb einer Office-App durchsucht werden. Jedoch werden nur die Dateien in der App angezeigt, die auch geöffnet werden können.
Apropos Dateitypen: Es ist erwähnenswert, dass die Office-Apps Dateienformate wie .doc angezeigt werden können. Um sie auch bearbeiten zu können, müssen Sie die Datei in das aktuelle Format .docx konvertieren. Mit dem Dateiformat .rtf von Textdokumenten kann die Word-App allerdings nichts anfangen.
Integration von Apps und Cloud-Service
Die App OneDrive bietet eine entscheidende Funktion, die in den Office-Apps selbst fehlt: Dateien in anderen iOS-Apps zu öffnen. Bei Microsofts Office-Apps soll wohl das Gefühl der Trennung zwischen Office und anderen Apps sowie die Verwendung von OneDrive oder SharePoint zum Speichern und Teilen gefördert werden.
Um in OneDrive Dokumente in einer anderen App zu öffnen, tippen Sie auf eine Datei. Darauf hin öffnet sie sich im Dokument-Viewer, der in der App integriert ist. In der Toolbar am unteren Bildschirmrand tippen Sie dann rechts auf das Punkte-Symbol, wodurch sich ein Menü öffnet, dass es Ihnen erlaubt die Datei zu verschieben, umzubenennen oder sie in einer anderen App zu öffnen. Wenn Sie In einer anderen App öffen auswählen, öffnet sich ein Dialog, über den Sie die Datei auf andere Geräte via AirDrop senden können. Zudem öffnet sich eine Liste mit allen Apps auf Ihrem iPad, die das Dateiformat unterstützen.
Die Liste zeigt damit auch die Office-App als auch die zugehörige iWork-App sowie andere Office-Anwendungen an. Ebenso enthält die Liste Apps für Cloud-Dienste die auf Ihrem iPad installiert sind, beispielsweise Box, Dropbox oder Google Drive.
Erwähnenswert ist auch, dass Sie Dateien aus anderen Apps, einschließlich iWork und Cloud-Dienste, an Word, Excel oder PowerPoint senden können. Diese Apps verlangen, dass Sie eine gesonderte Kopie der jeweiligen Datei abspeichern, bevor Sie sie in einer anderen App bearbeiten können.
Dateien mit iTunes übertragen
Ein letzter Hinweis zur Dateiverwaltung in Office ist, dass Sie Dateien zwischen dem iPad und Mac oder PC mit Hilfe von iTunes "Dateifreigabe" übertragen können. Dieser Vorgang funktioniert wie bei jeder anderen App. Öffnen Sie hierfür iTunes und wählen Sie Ihr iPad aus, das über USB oder WLAN mit Ihrem PC oder Mac verbunden ist. Klicken Sie dann auf den Tab "Apps" und scrollen Sie bis zum Dateifreigabe-Abschnitt. Dann wählen Sie Word, Excel oder PowerPoint aus, um Dateien auf und von Ihrem Desktop per Drag & Drop zu übertragen.
Fazit
Man merkt, dass sich Microsoft bei der Entwicklung von Office für iPad stark auf ein erstklassiges Nutzererlebnis konzentriert hat. Die Bedienung ist typisch für Microsofts Office und als gelungen zu bezeichnen für die bestmöglichste Touch-Erfahrung auf dem iPad.
Der eindeutige Sieger der Office-Suite ist Word. Excel ist zwar auch gut umgesetzt, jedoch deutlich weniger mächtig wie auf einem PC oder Mac. PowerPoint lässt in seinen Funktionen noch zu wünschen übrig und stellt keine Konkurrenz zu den anderen Office-Apps sowie anderen Präsentations-Apps wie Apples Keynote dar.
Insgesamt beeindruckt Office für iPad mehr als zu erwarten war. Es gibt zwar noch Verbesserungsbedarf und die Apps werden insbesondere für Anwender, die iWorks gewohnt sind, nicht die erste Wahl werden. Hinzu kommt, dass für die Nutzung ein Office-365-Abonnement erforderlich ist, während Apples iWork-Apps für alle Geräte kostenlos sind. Hauptsächlich sind Microsofts Office-Apps aber für Business-Anwender mit Office-365-Abo eine sehr willkommene Option. Doch auch für Privatanwender ist das Paket Office 365 Personal sehr interessant, in dem nicht nur die Apps zur Verfügung stehen, sondern auch vollständige Office-Programme für den PC.