Mehr Nutzen durch schnelles BI

Wovon der Erfolg von BI-Projekten abhängt

25.01.2011 von Martin Bayer
Schlechte Leistung gefährdet den Erfolg von Business-Intelligence-Projekten (BI), warnen die Experten von Barc. Wer jedoch vom Start weg die verschiedenen Einflussfaktoren im Blick hat, kann den Nutzen seines BI-Systems erhöhen und Investitionen sichern.
Die Einflussfaktoren für die Abfrageperformance.
Foto: BARC

Die Leistung gilt als kritischer Faktor für erfolgreiche Business-Intelligence-Projekte, haben die Analysten des Business Application Research Center (Barc) festgestellt. Umfragen hätten gezeigt, dass Anwenderunternehmen schon seit Jahren eine schlechte Abfragegeschwindigkeit als größtes Problem im Rahmen von BI-Vorhaben sehen. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen wächst aus Sicht der Experten die Komplexität von BI-Systemen. Immer mehr Anwender müssten aus immer größeren Datenmengen die für sie relevanten Informationen herausfiltern. Verbesserungen der Software- und Hardwaretechnik seien nur zum Teil in der Lage, diesen Komplexitätsschub abzufedern.

Darüber hinaus wachsen die Anforderungen der BI-Anwender. Die Toleranz für Wartezeiten auf Datenabfragen sinkt und die "subjektive Performance-Erwartung" steigt, sagen die Barc-Experten. Die User hätten sich an einen schnellen Verarbeitungstakt von Informationen gewöhnt - bestes Beispiel die Suchabfragen bei Google. Damit würden jedoch auch an die BI-Systeme höhere Maßstäbe angelegt was die Performance betrifft.

Performance-Aspekte

Die Performance eines BI-Systems wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, erläutern die Barc-Experten:

Folgen schlechter BI-Performance

Zu lange Wartezeiten frustrieren die Anwender und vermindern die Akzeptanz von BI-Systemen, warnen die Barc-Experten. In der Folge würden die oft für viel Geld angeschafften und mit hohem Aufwand eingeführten Applikationen wenig genutzt. Das führt oft zu abteilungsspezifischen Datenhaltungs- und Auswertungssystemen. Den Unternehmen droht ein Wildwuchs an Datensilos verschiedenen BI-Tools, die meist auf Excel basieren.

Damit verschenken die Unternehmen jedoch Potenziale, die moderne BI-Lösungen bieten. Auf Basis unternehmensweit ausgerollter und integrierter BI-Lösungen ließen sich den Analysten zufolge heute komplexe Fragestellungen beantworten, die die Firmenverantwortlichen dabei unterstützen könnten, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Lahmen die BI-Systeme jedoch, würden oft nur wenige und einfache Fragen gestellt, deren Nutzen für die langfristige Geschäftsplanung zudem meist fraglich ist.

Einflussfaktoren auf die BI-Performance

Die Leistungsfähigkeit von BI-Systemen hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Fazit

Um den Erfolg eines Projekts zu sichern, sollten Anwenderunternehmen bereits bei der Produktauswahl die verschiedenen Leistungsfaktoren im Blick haben, raten die Barc-Analysten. Neben der Performance gelte es auch auf die Skalierbarkeit zu achten, um das System zukünftig auf veränderte Anforderungen wie steigende Nutzerzahlen, wachsende Datenmengen und komplexere Anfrage anpassen zu können.

Das passende BI-System zu finden, erfordert gründliche Tests. Barc empfiehlt, die in Frage kommenden Produkte mit eigenen Daten in einer möglichst authentischen IT-Umgebung auf Herz und Nieren zu prüfen. Auf Marketing-Aussagen der Hersteller dürften sich die Kunden dagegen nicht verlassen. Auch Benchmarks, die die Hersteller gerne als Beleg für die Leistungsstärke ihrer Produkte heranziehen, seien nur mit Vorsicht zu genießen. Anwender müssten darauf achten, ob die Benchmark-Szenarien mit den eigenen Firmenverhältnissen vergleichbar seien. Informationen, wie sich die BI-Systeme im Praxiseinsatz schlagen, seien zudem von Referenzkunden der Hersteller zu bekommen.

Quelle: Computerwoche