Rechenzentren sind die Fabriken des Informationszeitalters und Strom ihr wichtigster Rohstoff. Laut Greenpeace sind Rechenzentren für 1,5 bis zwei Prozent des globalen Stromverbrauchs verantwortlich; eine Zahl, die sich jährlich um zwölf Prozent steigert. Anbieter von Cloud Computing und Internetdiensten schreiben sich auf die Fahnen, umweltfreundlicher zu sein als andere Modelle, da sie die Ressourcen effizienter nutzen und somit Energie sparen können.
Doch woher stammt der Strom, den die Rechenzentren von Facebook, Apple, Google, Yahoo! & Co. verbrauchen? Ist das erste Glied in der Kette ebenso grün wie das letzte? "How dirty is your data?" hat Greenpeace die zehn wichtigsten Cloud-Computing-Anbieter gefragt und einen Clean Energy Index erstellt, der Faktoren wie die Art der Energiequellen, Standortentscheidungen und die Transparenz hinsichtlich Energieverbrauch und Strommix berücksichtigt.
Yahoo! und Google - am saubersten in der Cloud
Die besten Ökonoten erzielte Yahoo! Das Unternehmen bezieht mit 18,3 Prozent den geringsten Anteil seines Stroms aus Kohlekraftwerken. Auch bei der Wahl seiner Standorte schnitt Yahoo! gut ab. Seine Rechenzentren errichtet es laut Greenpeace häufig in der Nähe von erneuerbaren Energiequellen und legt dabei Wert auf effizientes Design. Auf Platz zwei der Öko-Liste landete Google. Der Suchmaschinenriese wurde von Greenpeace für seine Bemühungen gelobt, Strom aus sauberen Quellen zu beziehen, zum Beispiel aus Windenergie. Auch habe das Unternehmen eine umfangreiche Strategie entwickelt, um den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren.
Apple - schwarze Energie für grüne IT?
Eine Mission, der sich nicht alle Anbieter verschrieben haben. Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die ihr Geld mit Technologie des 21 Jahrhunderts verdienen, würden auf Energieressourcen aus den beiden letzten Jahrhunderten setzen, und 50 bis 80 Prozent des Stroms für ihre Rechenzentren aus Kohlekraftwerken speisen. Greenpeace kritisierte die Standortwahl der Unternehmen. Oft würden Rechenzentren an Orten wie im US-Bundesstaat North Carolina oder im Mittelwesten errichtet, wo es zwar billige, dafür aber auch "dreckige" Energie gäbe. So habe Apple zum Beispiel sein iDataCenter in North Carolina gebaut. Hier würden 61 Prozent des Stroms aus Kohle- und 31 Prozent der Energie aus Atomkraftwerken generiert. Mit 54,5 Kohleanteil der Energiequellen von 54,5 Prozent landete das Unternehmen aus Cupertino auf dem letzten Platz des Clean Energy Index von Greenpeace.
Transparent ist anders
Kritisiert hat Greenpeace auch, dass die meisten Internetunternehmen sich nicht in die Karten schauen lassen und weder die Standorte ihrer Rechenzentren, noch ihren Strommix verraten. Eine gute Note hinsichtlich Transparenz erzielte lediglich der Content-Distribution-Network Anbieter Akamai. Dieser würde Daten veröffentlichen, die einen Vergleich mit anderen Cloud-Content-Providern ermöglichen, zum Beispiel, wie viel CO2 pro Megabyte verarbeiteter Daten er ausstößt.
Insgesamt rügt Greenpeace die Branche dafür, nicht richtig grün zu sein. Die größten IT-Anbieter würden sich zwar bemühen, energieeffizient zu sein, sich dem Thema 'grüne Energiequellen' aber nicht mit dem selben Eifer widmen.