Nachdem die Zahl der Studienanfänger in der Informatik seit dem Jahr 2000 kontinuierlich zurückgegangen war, ist die Zahl der Einschreibungen für ein Informatik-Studium im Wintersemester 2007/2008 wieder gestiegen. Nach aktuellen Erhebungen haben 30.325 junge Leute ein entsprechendes Studium aufgenommen. Die Zahl der weiblichen Studienanfänger im Bereich Informatik liegt bei knapp 5.225, nach rund 4.930 im Vorjahr.
Nach dem Kulminations-Punkt im Jahr 2000 mit mehr als 38.000 Studienanfängern beziehungsweise Studienanfängerinnen, nahm deren Zahl in den vergangenen Jahren kontinuierlich ab. Sie rutschte erstmals im Jahr 2005 unter die magische Grenze von 30.000 und erreichte im Jahr 2006 ihren Tiefpunkt mit nur noch 29.145 Studienanfängern.
Trendwende begrüßt
Die Gesellschaft für Informatik (GI) begrüßt diese Entwicklung. Laut GI-Präsident Matthias Jarke haben gut ausgebildete Informatikerinnen und Informatiker derzeit auch gute Chancen auf eine Anstellung. Doch laut GI-Präsident ist das noch nicht alles. Ein ausreichender IT-Nachwuchs sei vor allem in den Schlüsselbranchen wie der Automobil-Industrie und der Medizin-Technik wichtig, um dort weiter wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die GI macht trotz der steigenden Zahl an Informatik-Studenten weiterhin einen "strukturellen Fachkräftemangel" in der Informatik aus. Um dem zu begegnen fordert die Gesellschaft, bereits ab der Sekundar-Stufe eins mit dem Informatik-Unterricht zu beginnen, um Kindern und Jugendlichen die fachlichen Grundlagen in dieser Disziplin zu vermitteln. Davon erhofft man sich einen positiven Einfluss auf die Wahl des späteren Studienfachs.
Mehr Informatik-Absolventen
Auch bei den Absolventenzahlen verzeichnet die Informatik seit dem Jahr 2003 wieder steigende Zahlen. Während diese von 1997 bis 2002 zwischen 6 000 und 7.000 Abschlüssen schwankten, sind seitdem zweistellige jährliche Zuwachsraten zu beobachten. Im Prüfungsjahr 2006 schlossen 15.400 Absolventen erfolgreich ihr Informatik-Studium ab, das waren mehr als doppelt so viele wie 1997.
Die Angaben macht das Statistische Bundesamt in seinem Bericht "Hochschulstandort Deutschland 2007". Bei den Zahlen für die amtliche Hochschulstatistik handelt es sich um Sekundär-Erhebungen mit Einzeldatenlieferung seitens der Hochschulen an die Statistischen Landesämter. Diese führen Plausibilitäts-Prüfungen durch, fassen die Daten zusammen und stellen sie dem Statistischen Bundesamt zur Verfügung, das sie dann zum Bundesergebnis aufbereitet.