Privat ist die junge, internetaffine Generation schon lange "in der Wolke" zu Hause. Fotos landen bei Picasa oder Flickr, E-Mails bei GMX oder Google Mail, Dokumente werden über Dropbox oder Google Text & Tabellen ausgetauscht. Die Daten sind mobil, man kann sie von überall abrufen und nach Bedarf mit Freunden und Bekannten teilen. Diese Verfügbarkeit und Flexibilität erwarten sich viele junge Mitarbeiter heutzutage auch bei der Arbeit. Warum nicht auch beim Kunden E-Mails abrufen oder von zu Hause an der neuen Präsentation arbeiten? Gerade kleine und mittelständische Unternehmen haben diesen Trend erkannt und ermöglichen ihren Mitarbeitern mithilfe von Cloud-Services ein flexibleres Arbeiten.
KMUs mit dem Kopf in den Wolken
Darauf deuten die Ergebnisse einer Umfrage der Technischen Universität Berlin in Zusammenarbeit mit dem IT-Branchenverband SIBB e.V. hin. In der Zeit von September bis November 2010 wurden mehr als 40 kleine und mittelständische Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich (25 Prozent) und dem IuK-Sektor (62 Prozent) interviewt. Fast alle - nähmlich 90 Prozent der befragten Teilnehmer - interessierten sich für Cloud Computing. Rund 70 Prozent der Unternehmen bezeichneten sich als Anwender oder Anbieter von Cloud-Lösungen; 40 Prozent davon sowohl als Nutzer, als auch als Lieferant. Lediglich zehn Prozent der KMUs gaben an, Cloud-Computing-Lösungen in Zukunft weder anwenden noch anbieten zu wollen.
Je kleiner, umso öfter in die Cloud
Als interessanter Aspekt der Umfrage stellte sich heraus, dass vor allem die kleineren Unternehmen "in die Wolke" vorpreschen: Unter den befragten IT-Firmen mit weniger als 1 Million Euro Jahresumsatz gaben alle an, bereits Cloud-Lösungen zu nutzen. Bei den Unternehmen mit bis zu 20 Millionen Euro Umsatz waren es nur 50 Prozent und 30 Prozent bei den IT-Firmen mit 20 Millionen Euro Umsatz und mehr. Als wichtigsten Treiber für das Cloud Computing identifizierte die Studie den Wettbewerbsdruck. Zwar würden kaum Wettbewerbsvorteile durch Cloud IT erwartet, jedoch klare Wettbewerbsnachteile, wenn das Thema ignoriert wird.
Vom Privaten ins Berufliche
Eine weitere Erklärung für das Phänomen "je kleiner, desto wolkiger" könnte aber auch darin liegen, dass viele Menschen privat webbasierte Dienste nutzen, zum Beispiel, um E-Mails zu verschicken, Fotos zu verwalten oder Dokumente auszutauschen. Diese Erwartungshaltung könnte gerade in kleineren Unternehmen Geschäftsleitung und IT dahingehend beeinflussen, Cloud-Services einzusetzen. "Heutzutage sind die Mitarbeiter zu Hause oft besser mit Ressourcen ausgestattet als in der Firma. Sie gehen dann um 18 Uhr nach Hause und wundern sich: Warum funktioniert das in der Firma nicht so gut? Warum ist meine Mailbox im Unternehmen so klein und muss ständig bereinigt werden?", erklärt Petra Sonnenberg, verantwortlich für die Bereiche Telco und Federal Government bei Google Enterprise, einem Anbieter für Cloud-Lösungen.
Auch starten viele kleine Unternehmen ihre Arbeit mit webbasierten Anwendungen, die kostenlos erhältlich sind. Sie organisieren zum Beispiel ihre E-Mail-Kommunikation über einen privaten Google Mail-Account. Wächst das Unternehmen, wird zwar der Umgang professionalisiert, der Cloud-Anbieter aber bleibt erhalten.
Zehn Tipps für professionelles E-Mail-Management
Für alle, die ihren privaten Google Mail-Account auch beruflich nutzen, hat Michelle Lisowski, Product Marketing Manager bei Google Apps zehn Tipps für ein effizienteres und professionelleres Arbeiten zusammengestellt. Klicken Sie sich durch: