Das weltweit erste registrierte Spaming erschien in verschiedenen Usenet-Newsgroups. In ihr warb die amerikanische Anwaltskanzlei Canter und Siegel für die Green Card-Lotterie.
Obwohl diese Form von Spam im Vergleich zu heutigen Aktionen als relativ harmlos angesehen werden muss, rief sie 1994 einen Proteststurm im Internet hervor. Die Kanzlei hatte gegen die "Netiquette" - die ungeschriebenen Regeln des manierlichen Online-Verhalten - verstoßen.
Dies war jedoch erst der Anfang vom Niedergang der Usenets. Denn als ersichtlich wurde, dass die fortgesetzten Postings von Canter und Siegel weder effektiv geblockt noch ignoriert werden konnten, fanden sich schnell Nachahmer. Dies zerstörte in der Folge den Nutzen der Newsgroups.
Mit den schwindenden Nutzerzahlen dieser Foren richteten die Spamversender nun ihr Augenmerk auf das Medium E-Mail - mit gravierenden Folgen. Heute, zehn Jahre nach der ersten Spam, beträgt der Anteil der ungewollten Mails nach unterschiedlichen Untersuchungen mehr als 50 Prozent am gesamten elektronischen Postaufkommen.
Doch in Wirtschaft und Politik regt sich der Widerstand. Denn der Schaden, der durch die Spamversender verursacht wird, geht mittlerweile in die Milliarden. Nun versuchen Unternehmen wie Microsoft und AOL, die Urheber verschiedener Kampagnen vor Gericht zu bringen. Weltweit wird von Regierungen über eine Verschärfung der Gesetze für diesen Bereich nachgedacht.
Doch die Spam-Versender sind diesen Entwicklungen schon wieder einen Schritt voraus. Nach neuesten Erkenntnissen nutzen sie nun Würmer und Viren zum Verschicken von Spam.
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