72 Prozent der deutschen Arbeitnehmer haben soziale Netzwerke als Teil ihrer Arbeitskultur angenommen. Großbritannien hinkt mit 59 Prozent der Entwicklung etwas hinterher. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Corporate Social Networking in Europe", die der britische Marktforscher Dynamic Markets für AT&T erstellte.
Von den deutschen Nutzern sozialer Netzwerke am Arbeitsplatz sehen 56 Prozent vor allem einen Vorteil darin, dass sie Zugang zu Problemlösungen erhalten. Bei 52 Prozent steht im Vordergrund, dass sie so ihr Fachwissen erweitern können.
Die folgenden fünf Tools für Social Networking werden hierzulande am häufigsten genutzt:
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Firmeneigene Plattformen zur Zusammenarbeit im Intranet (42 Prozent)
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Interne Foren innerhalb des Unternehmens (27 Prozent)
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Online-Netzwerke wie LinkedIn oder Facebook (26 Prozent)
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Von der Firma produziertes Videomaterial, das über Intranet zugänglich ist (15 Prozent)
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Externe Kollaborations-Tools im Web wie Wikis (37 Prozent)
Allerdings birgt die neue Arbeitsweise auch potenzielle Gefahren, wie sich die Befragten durchaus bewusst sind. So assoziieren 79 Prozent der europäischen Arbeitnehmer mit sozialen Netzwerken negative Aspekte. 49 Prozent befürchten, dass Social Networking sie von der Arbeit abhält. In Deutschland meinen 37 Prozent der Mitarbeiter, dass sie vom Job abgelenkt werden.
Ein weiteres Problem ist die Weitergabe von vertraulichen Daten. 51 Prozent der deutschen Nutzer sind der Ansicht, dass geheime Informationen aus dem Unternehmen an die Öffentlichkeit gelangen können. Dass diese Befürchtungen nicht aus der Luft gegriffen sind, zeigen die Umfrageergebnisse: Bei 30 Prozent der Nutzern gelangten bereits vertrauliche Daten durch interne oder externe Social Networking Websites nach außen.
Headhunter tummeln sich in Sozialen Netzwerken
Soziale Netzwerke sind mittlerweile auch beliebt, um Personal abzuwerben. Headhunting über diesen Kanal ist in Deutschland besonders verbreitet. Rund vier Fünftel der befragten Arbeitnehmer, die Social Networking im Job nutzen, sind so schon einmal von Personalberatern kontaktiert worden.
Social Networking kann aber zu einer Verbesserung des Unternehmens-Images bei der eigenen Belegschaft führen. So sind 84 Prozent der Deutschen der Ansicht, dass ihre Firma seit Einführung von sozialen Netzwerken offener und transparenter geworden ist.
Fast ein Drittel der Mitarbeiter erwartet von einem neuen Arbeitgeber, dass er Kooperations-Websites im Intranet zur Verfügung stellt. Außerdem hätten 34 Prozent gern, dass das Unternehmen Zugang zu externen sozialen Netzwerk-Seiten wie Facebook und vergleichbare bietet.
Für die Studie "Corporate Social Networking in Europe" befragte Dynamic Market im Auftrag von AT&T insgesamt rund 2.500 Angestellte in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien und den Niederlanden. In jedem Land nahmen mindestens 500 Personen über 18 Jahre teil.