Die Zurich Financial Services Group hat die Meldung nicht selbst ins Netz gestellt, doch das Schweizer Portal Finews bekam Wind von der Sache: Zurich-CIO Michael Paravicini geht. Er wolle nur noch abwarten, bis das Outsourcing der IT an den Dienstleister CSC im September abgeschlossen ist. Eine Konzern-Sprecherin bestätigt das mit knappen Worten.
Einen Nachfolger für Paravicini benennt der Schweizer Finanzdienstleister noch nicht. Auch zu Paravicinis neuen Zielen gibt es keine Angabe. Laut Finews wollte der scheidende CIO sogar schon früher gehen, wurde von der Konzernleitung jedoch gebeten, bis Herbst zu bleiben.
Der 49-Jährige trägt bei dem Züricher Unternehmen offiziell den Titel Chief Information Technology Officer und sitzt in der erweiterten Konzernleitung (Group Management Board). Diese Position hält er seit Januar 2003 inne.
Zuvor war Paravicini CIO der Commerzbank in Frankfurt. Dort folgte ihm Frank Annuscheit.
Der gebürtige Schweizer studierte an der Universität Boston und schloss 1984 mit dem Bachelor of Science in Business Administration ab. 1985 stieg er als Verkaufsingenieur bei Hewlett-Packard in Zürich ein. Danach arbeitete er bei der Credit Suisse und beim Berater Price Waterhouse Management Consultants. Zur Commerzbank ging er 2000.
IT mit On-Demand-Strategie konsolidieren
Bei Zurich entwickelte Paravicini eine On-Demand-Strategie, um die IT zu konsolidieren. Zunächst wechselten rund 470 Mitarbeiter der Desktop-Betreuung zu IBM. "Wir zahlen nur noch pro Arbeitsplatz einen fixen Betrag und sonst nichts mehr", bilanzierte Paravicini rund ein Jahr nach seinem Antritt bei Zurich im Gespräch mit dem CIO-Magazin.
Um weitere Outsourcing-Projekte anzugehen, gründete er eine zentrale Organisationseinheit, die direkt an ihn berichtet. Dabei betonte er, wie wichtig ihm sei, dass alle Mitarbeiter vom jeweiligen Dienstleister übernommen würden.
Zurich Financial Services Group erwirtschaftete im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben einen Business Operating Profit und einen Reingewinn nach Steuern von 5,6 Milliarden beziehungsweise 3,2 Milliarden US-Dollar. Die Unternehmensgruppe engagiert sich in 170 Ländern.