Die Schweizer Gerüchteküche serviert Outsourcingabsichten von der Zurich Financial Services (ZFS): Die Versicherung soll das Auslagern seiner beiden großen Rechenzentren in Schlieren und Los Angeles erwägen. Wie die "NZZ am Sonntag" erfahren haben will, sollen die beiden Projekte im November ausgeschrieben werden.
Hintergrund ist eine - offenbar dringend nötige - Umstrukturierung in der IT. Laut NZZ Online sind nach verschiedenen Zukäufen und Übernahmen derzeit "hunderte von IT-Plattformen und Systemen" in Betrieb. ZFS-CEO James Schiro wolle nun konsolidieren. Der Amerikaner hatte schon bei Amtsantritt 2002 einen Rationalisierungsprozess ausgerufen. Auf Nachfragen von cio.de sagte eine Sprecherin, die Bank kommentiere keine Marktgerüchte.
In der Folge waren laut NZZ im Jahr 2003 die Wartung von Laptops, PCs und Druckern an IBM gegangen. Der Vertrag sei kürzlich vorzeitig aufgelöst worden.
Schweizer Branchenkenner halten nun die amerikanische CSC für den aussichtsreichsten Kandidaten, wobei auch die indische Wipro als Wettbewerber gilt. CSC hatte 2004 einen Sieben-Jahresvertrag mit der ZFS über Entwicklung und Wartung von Anwendungen abgeschlossen. Dafür hatten 1600 Mitarbeiter die Seiten gewechselt.
Nach Angaben der NZZ erwartet sich James Schiro vom jetzt geplanten Outsourcing jährliche Einsparungen zwischen 40 Millionen und 100 Millionen US-Dollar. Das IT-Budget der Zurich Financial Services beträgt 1,8 Milliarden Dollar. Die Versicherung beschäftigt 3700 IT-Mitarbeiter.