Collaboration-Tools in Unternehmen

Zurückhaltung bei Social Media

11.05.2011 von Kolja Kröger
Lenken Wikis bloß ab oder bereichern Sie die Kommunikation im Unternehmen? In dieser Frage sind unsere Leser gespalten. Fast alle aber sehen Collaboration-Tools im Aufwind.
379 CIO.de-Leser beteiligten sich an unserer jüngsten Umfrage.
Foto: CIO.de

Wikis haben Macht. "GuttenPlag" ist wohl das bekannteste Beispiel, das sogar einen Verteidigungsminister zu Fall gebracht hat. Auch Firmen wollen sich zunehmen die kollektive Intelligenz zu Nutze machen, die in so ein Wiki einfließen - wenn auch nicht zu politischen Zwecken.

Sie wollen die Zusammenarbeit im eigenen Haus verbessern - genau wie die Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartnern. Jedes zweite Unternehmen in Deutschland zeigt laut einer Studie der IT-Beratung Avanade Interesse an einer Nutzung von Social Media Tools.

Das Ende von E-Mail und Telefon sieht schon ein Drittel kommen

Deswegen wollten wir von den CIO.de-Lesern wissen, ob auch sie schon Collaboration-Tools wie Wikis, Blogs und Foren nutzen. 379 User beteiligten sich seit dem 15. März dieses Jahres an unserer Umfrage. Das Ergebnis: 35 Prozent glauben, solche Tools würden der klassischen Kommunikation zunehmend den Rang ablaufen.

Mit dieser Einschätzung aber könnten sie falsch liegen. Die erwähnte Avanade-Studie zeigt, dass E-Mail (97 Prozent) und Telefon (94 Prozent) nach wie vor die beliebtesten Kommunikationsmittel der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen sind. Nur 22 Prozent nutzen Wikis. Ob sich derartige Tools durchsetzen, hängt allerdings auch von der Firmenpolitik ab.

Es bringt nichts, wenn man nur die Technik installiert. Entscheidend für den Erfolg von Social Media Initiativen ist, so urteilten Berater von Gartner kürzlich, ob ein Unternehmen die kollektiven Verhaltensweisen im Umgang mit den Tools auch steuert - wie das gemeinsame Arbeiten an einem Wiki, mit dem sich das gesammelte Wissen bündeln lässt.

"Wikis lenken nur von der Arbeit ab"

Viele Firmen, in denen CIO.de-Leser arbeiten, scheinen das noch nicht zu beherzigen. 25 Prozent wählten als Antwort bei unserer Umfrage: "Das Unternehmen bietet diese Tools an, aber kaum einer nutzt sie." Ebenso ein Viertel sieht darin keinerlei Gewinn. Sie sagten: "Das verbessert nicht die Kommunikation sondern lenkt nur ab."

Für fast alle aber sind Collaboration-Tools ein Thema. Nur 9 Prozent war in dieser Frage noch unentschieden. Und sieben Prozent sagten, solche Tools seien noch nicht im Einsatz, aber im Laufe der nächsten zwölf Monate wolle man damit starten.

Nach diesem Ergebnis wollen wir es jetzt noch genauer wissen. In unserem neuen Voting fragen wir die Leser von CIO.de: Werden Social-Media-Angebote wie Facebook und Soziale Netzwerke die E-Mail verdrängen?