Die ersten beiden Monate des Jahres sind für deutsche Elektro- und Digitalfirmen überraschend gut gelaufen, berichtete ZVEI-Präsident Gunther Kegel auf der Hannover Messe. Die preisbereinigte reale Produktion ist nach Erhebungen des Verbands um sechs Prozent gestiegen. Der Auftragsbestand bleibe mit fünfeinhalb Produktionsmonaten auf einem sehr hohen Niveau.
Nach den ermutigenden Anfangsmonaten hat der ZVEI seine Wachstumsprognose für die reale Produktion im laufenden Jahr von null auf immerhin ein bis zwei Prozent erhöht, trotz eines herausfordernden makroökonomischen sowie geopolitischen Umfelds, wie Kegel betonte. Besonders erfreulich ist nach seiner Einschätzung, dass die Betriebe Personal einstellen. Erstmals seit einem Vierteljahrhundert seien in der Branche wieder mehr als 900.000 Menschen beschäftigt.
Datenraum Manufacturing-X soll die Effizienz steigern
Große Hoffnungen in Sachen Effizienz und Transparenz verbindet der Industrieverband mit der branchenübergreifenden Initiative "Manufacturing-X" (MFX), die auch in der Digitalstrategie der Bundesregierung aufgeführt ist. Dahinter steht die Idee eines Datenökosystems mit standardisierten Formaten, das es erleichtern soll, Daten auszutauschen. In einem gemeinsamen Datenraum "Made in Europe" sieht der ZVEI den nächsten logischen Schritt in Richtung Industrie 4.0.
Mit dem System sollen insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen Daten auf einfache Weise und zu niedrigen Kosten austauschen können. "Die Einfachheit des Datenteilens durch Standards sowie die Chancen für neue Geschäftsmodelle stehen im Fokus", erklärt Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung dazu. Anders als bisher bei Datenplattformen üblich, zahlten Teilnehmer bei MFX nicht mit ihren Daten, sondern behielten die volle Souveränität über ihre Informationen. Weber: "Mit MFX können wir einen neuen Standard setzen, der die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland insgesamt erheblich steigert und der aufkommenden Datenökonomie neue Impulse gibt."