ITler in der westlichen Welt sorgen dafür, dass ihre Jobs an Offshoring-Partner gehen und sie selbst überflüssig werden. Dieses Fazit lässt sich aus einer Studie der Hackett Group ziehen. Die Analysten haben sich die Entwicklung von IT-Jobs seit 2000 angesehen und eine Prognose bis 2014 erstellt. In Zahlen: 1.942.000 IT-Arbeitsplätze in Nordamerika und Westeuropa verschwinden.
Aktueller Aufhänger sind die fortwährenden Meldungen, die derzeitige Krise sei 2010 überwunden. Hackett macht entlassenen Informatikern wenig Mut. Sie sollten nicht unbedingt davon ausgehen, wieder eingestellt zu werden, so die Analysten.
Die Gründe für den Wegfall so vieler Arbeitsplätze sind denn auch weniger konjunktureller als mehr struktureller Natur. Konkret: Die IT sorgt für immer mehr Effizienz, sie automatisiert, sie verbessert Prozesse. Dadurch zahlten westliche Unternehmen für Verwaltungsaufgaben im Jahr 2007 insgesamt etwa 333 Milliarden US-Dollar weniger als für die gleichen Aufgaben im Jahr 2000.
Laut Hackett wirkt sich der Stellenabbau oder die Stellenverlagerung in Niedriglohn-Länder zweifach negativ aus: Spitzenkräfte schauen sich ständig nach einem stabileren Job um. Durchschnittskräfte trauen sich nicht mehr, irgendwelche "Risiken" einzugehen und verlieren, was sie an Innovationsgeist hatten.
Dennoch wollen die Analysten ihre Studie nicht als Untergangs-Szenario verstanden wissen. Sie geben IT-Entscheidern folgende Ratschläge:
IT als Change Manager
Die eigene Rolle im Transformationsprozess des Unternehmens finden: Der IT-Chef muss sich eine ganzheitliche Perspektive verschaffen. Ziel ist es, mögliche Synergien zwischen verschiedenen Unternehmensteilen aufzuzeigen. Darauf aufbauend muss er eine Transformations-Strategie entwickeln. Ein Offshoring-Partner kann so etwas nicht leisten.
Talente managen: Dieser Punkt schließt an den vorausgegangenen an. Entwickelt sich die IT zum Change Manager, braucht sie entsprechende Fachkräfte.
IT/Business-Alignment: Dreh- und Angelpunkt bleibt die Aufgabe des IT-Chefs, seine Arbeit auf die Unternehmensziele abzustimmen. Er muss also ständig mit der Unternehmensführung kommunizieren.