Japans Exportmotor stottert zunehmend
Ausfuhren nach China brechen ein
Es ist der zweite Rückgang der Exporte in Folge und zudem das höchste Minus seit Oktober 2016. Volkswirte hatten zwar damit gerechnet, dass sich der Rückgang im Vergleich zum Dezember noch einmal beschleunigt, dabei aber im Mittel nur ein Minus von 5,7 Prozent auf dem Zettel. Die Ausfuhren nach China seien um etwas mehr als 17 Prozent gefallen.
Besser als erwartet fielen die Importe der nach den Vereinigten Staaten und China drittgrößten Volkswirtschaft der Welt aus. Sie gingen im Januar zwar um 0,6 Prozent auf 7 Billionen Yen zurück - nach einem Plus von 1,9 Prozent im Dezember. Experten hatten aber mit einem Minus von 3,5 Prozent gerechnet. Damit weitete sich das Handelsbilanzdefizit überraschend deutlich aus. Es stieg von knapp 57 Milliarden Yen im Dezember auf 1,4 Billionen Yen (11 Mrd Euro). Das ist das höchste Minus in der Handelsbilanz seit Ende 2014.
2018 hatte Japan erstmals seit drei Jahren ein Handelsdefizit verzeichnet. Die Exporte des Landes sind weiterhin tragender Pfeiler für den wirtschaftlichen Aufschwung. Doch bekamen Japans Exporteure in den vergangenen Monaten angesichts der andauernden Handelsspannungen zwischen den USA und China einen Rückgang der Nachfrage zu spüren. Auch Japan steht neben China und Deutschland wegen zu hoher Exporte in die Vereinigten Staaten immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik von US-Präsident Donald Trump.
Die Januar-Daten könnten dies wieder befeuern. So zogen die japanischen Exporte in die USA um 6,8 Prozent auf 1,1 Billionen Yen an - allerdings fiel das Plus der Importe mit 7,7 Prozent auf 772 Milliarden Yen noch etwas höher aus. Dennoch erwirtschaftet Japan im Handel mit den USA noch einen Überschuss von 367 Milliarden Yen. Japan und die USA verhandeln derzeit über ein Handelsabkommen zwischen den beiden Ländern. (dpa/ad)