Soziale Herkunft entscheidend
Deutsche Achtklässler bei Digitalkompetenz nur oberes Mittelmaß
Das zeigt eine repräsentative Erhebung (ICILS 2018) unter Achtklässlern, die der Staatssekretär des Bundesbildungsministeriums, Christian Luft und der Präsident der Kultusministerkonferenz, Alexander Lorz (CDU), am Dienstag in Berlin vorgelegt haben. Demnach haben sich die durchschnittlichen "computer- und informationsbezogenen Kompetenzen" der deutschen Achtklässler im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2013 kaum verändert.
Für die Studie wurden im Frühjahr und Frühsommer 2018 mehr als 3.500 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen in allen Bundesländern an Computern getestet und zusätzlich befragt. Zudem wurden fast 2.500 Lehrer befragt, die Achtklässler unterrichten.
Schüler scheitern an komplexeren Aufgaben
Die Schüler mussten zum Beispiel am Computer Bilder bearbeiten oder Präsentationen und Grafiken erstellen, simulierte Internetrecherchen durchführen oder sich in komplexeren Computersimulationen zurechtfinden, wie die Steuerung einer Drohne oder eines Schulbusses. Deutlich wurde dabei, dass jeder dritte deutsche Schüler gerade mal "rudimentäre" Computerkenntnisse hatte, also zum Beispiel einen Link in einer Email öffnen oder ein Wort in einem Textverarbeitungsprogramm korrigieren konnte, an komplexeren Aufgaben aber scheiterte.
Besorgniserregend nannte die Leiterin der Studie, Birgit Eickelmann von der Universität Paderborn, dass auch in diesem Bereich die soziale Herkunft großen Einfluss auf den Kompetenzstand habe. "Dass der Geldbeutel der Eltern entscheidet, ob man in der digitalen Welt mithalten kann oder nicht, ob man einen Arbeitsplatz findet, der den eigenen Wünschen entspricht, ob man merkt, was im Internet Propaganda ist und was nicht - da hat man Sorge, was die Stabilität der Gesellschaft angeht", sagte sie bei der Vorstellung der Ergebnisse. (dpa/rs)