Passwort-Security im Test
Diese Webseiten gefährden Ihre Sicherheit
Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Mission Passwort-Awareness
Die Motivation hinter der Untersuchung der Webseiten auf Passwort-Sicherheit formuliert Dashlane-CEO Emmanuel Schalit: "Wir haben das 'Password Power Ranking' entwickelt, um auf die fehlende Passwort-Sicherheit vieler Webseiten des täglichen Gebrauchs aufmerksam zu machen. Wir als Verbraucher beziehungsweise Nutzer sollten uns der Bedeutung von Identitätsschutz im Netz bewusst sein. Aber auch die Unternehmen sind für die Sicherheit ihrer Nutzer verantwortlich. Wir finden, sie sollten zu entsprechenden Richtlinien gezwungen werden, um somit ihre Kunden vor Kriminalität im Internet zu schützen."
Merke: Passwort SecuritySecurity ist keine Einbahnstraße - sowohl User als auch Unternehmen stehen in der Pflicht, sich bestmöglich gegen Hackerangriffe und Datenlecks abzusichern. Alles zu Security auf CIO.de
- Adminrechte
Keine Vergabe von Administratorenrechten an Mitarbeiter - Dokumentation
Vollständige und regelmäßige Dokumentation der IT - Sichere Passwörter
IT-Sicherheit beginnt mit Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter sowie mit einer klaren Kommunikation der internen Verhaltensregeln zur Informationssicherheit:<br /><br /> Komplexe Passwörter aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen, mindestens achtstellig. - Passwortdiebstahl
Niemals vertrauliche Daten weitergeben oder/und notieren. - E-Mail-Sicherheit
E-Mails signieren, sensible Daten verschlüsseln, Vorsicht beim Öffnen von E-Mail-Anlagen und Links. - Soziale Manipulation
Bewusst mit vertraulichen Informationen umgehen, nur an berechtigte Personen weitergeben, sich nicht manipulieren oder aushorchen lassen. - Vorsicht beim Surfen im Internet
Nicht jeder Link führt zum gewünschten Ergebnis. - Nur aktuelle Software einsetzen
Eine nicht aktualisierte Software lässt mehr Sicherheitslücken offen. - Verwendung eigener Software
Unternehmensvorgaben beachten und niemals Software fragwürdiger Herkunft installieren. - Unternehmensvorgaben
Nur erlaubte Daten, Software (Apps) und Anwendungen einsetzen. - Backups
Betriebliche Daten regelmäßig auf einem Netzlaufwerk speichern und Daten auf externen Datenträgern sichern. - Diebstahlschutz
Mobile Geräte und Datenträger vor Verlust schützen. - Gerätezugriff
Keine Weitergabe von Geräten an Dritte, mobile Geräte nicht unbeaufsichtigt lassen und Arbeitsplatz-PCs beim Verlassen sperren. - Sicherheitsrichtlinien
Die organisatorischen Strukturen im Hintergrund bilden den erforderlichen Rahmen der IT-Sicherheit. Hier gilt es, klare Regelungen zu formulieren und einzuhalten:<br /><br />Definition und Kommunikation von Sicherheitsrichtlinien - Zugriffsrechte
Regelung der Zugriffsrechte auf sensible Daten - Softwareupdates
Automatische und regelmäßige Verteilung von Softwareupdates - Logfiles
Kontrolle der Logfiles - Datensicherung
Auslagerung der Datensicherung - Sicherheitsanalyse
Regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen durch interne und externe Sicherheitsanalysen - Notfallplan
Erstellung eines Notfallplans für die Reaktion auf Systemausfälle und Angriffe - WLAN-Nutzung
Auf technischer Ebene muss ein Mindeststandard gewährleistet sein. Dieser lässt sich größtenteils ohne großen Kostenaufwand realisieren:<br /><br />Dokumentation der WLAN-Nutzung, auch durch Gäste - Firewalls
Absicherung der Internetverbindung durch Firewalls - Biometrische Faktoren
Einsatz von Zugangsschutz/Kennwörter/Biometrie - Zugangskontrolle
Physische Sicherung/Zugangskontrolle und -dokumentation - Schutz vor Malware
Schutz vor Schadsoftware sowohl am Endgerät als auch am Internetgateway, idealerweise durch zwei verschiedene Antivirenprogramme - Webzugriffe
Definition einer strukturierten Regelung der Webzugriffe - Verschlüsselung
Verschlüsselung zum Schutz von Dateien und Nachrichten mit sensiblen Inhalten - Löschen
Sicheres Löschen der Daten bei Außerbetriebnahme - Update der Sicherheitssysteme
Sicherstellung regelmäßiger Updates der Sicherheitssysteme - Monitoring
Permanente Überwachung des Netzwerkverkehrs auf Auffälligkeiten
Veraltete Passwort-Standards?
Bei Dropbox hält man die Methodik des Dashlane Password Power Ranking für veraltet. Untermauert wissen will Dropbox seine Argumentation in erster Linie mit der Kehrtwende des Passwort-Evangelisten Bill Burr:
Darüber hinaus wies uns Dropbox per E-Mail darauf hin, dass auch die amerikanische Regierungsinstitution NIST ihre Empfehlungen zur Erstellung sicherer Passwörter geändert hat. Die US-Bundesbehörde empfiehlt nun - unter anderem - die Verwendung von geheimen Passphrasen, statt eine regelmäßige Änderung von Kennwörtern.
Einige Security-Experten - beispielsweise Graham Cluley - propagieren seit längerem die nun von NIST implementierten Richtlinien. Allerdings sind diese auch ziemlich gut in einem ganzen Wust an neuen Richtlinien versteckt. Der (deutsche) Ottonormalbenutzer dürfte vermutlich weiterhin zur einfachsten und schnellsten Lösung tendieren. Wer ein Passwort wählen kann (und will), das "qwertz" oder "hallo123" lautet, wird das tun - aller Vernunft und allen Empfehlungen zum Trotz. Die vom Hasso-Plattner-Institut ermittelte Top Ten der meistgenutzten Passwörter in Deutschland im Jahr 2016 stellt das eindrucksvoll unter Beweis.