Mehr als 1,5 Milliarden Nutzer

Facebooks Werbegeschäft wächst rasant

28.01.2016
Vor dreieinhalb Jahren machten sich Anleger noch große Sorgen, wie Facebook den Umstieg der Nutzer auf Smartphones verdauen wird. Die Aktie war im Keller. Doch nun brummt das Werbegeschäft des weltgrößten Online-Netzwerks gerade auf mobilen Geräten.

Werbung auf Smartphones lässt bei FacebookFacebook kräftig die Kassen klingeln. Im vergangenen Quartal sprang der Umsatz im Jahresvergleich um fast 52 Prozent auf 5,84 Milliarden Dollar hoch. Den Gewinn konnte das weltgrößte Online-Netzwerk mit 1,56 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. Die Anleger waren begeistert: Die Aktie schoss nachbörslich um mehr als zwölf Prozent hoch. Alles zu Facebook auf CIO.de

Facebook hatte Ende vergangenen Jahres gut 1,59 Milliarden aktive Nutzer weltweit - 46 Millionen mehr als drei Monate zuvor. Nach wie vor greift gut eine Milliarde von ihnen täglich auf Facebook zu. Werbung macht mittlerweile fast das gesamte Geschäft von Facebook aus, zuletzt lag der Anteil bei 96,5 Prozent. Die Bedeutung von Einnahmen aus Spielen und anderen Diensten sank noch weiter.

Mobile Werbung boomt

Im Werbegeschäft spielen Smartphones inzwischen eine herausragende Rolle - nur rund jeder Zehnte tägliche Nutzer sucht Facebook über einen PC auf. Das schlägt sich auch bei den Werbeeinnahmen nieder: 80 Prozent kommen von mobilen Geräten.

Beim Börsengang im Mai 2012 hatten sich die Anleger noch große Sorgen gemacht, ob Facebook mit dem Wechsel der Nutzer vom PC auf Smartphones klarkommt. Das Online-Netzwerk kam jedoch auf die Idee, die Anzeigen direkt zwischen Einträgen im Neuigkeiten-Strom der Nutzer unterzubringen, statt am Bildschirmrand. Das sorgte am Ende für noch deutlich schnelleres Umsatzwachstum.

Zuckerberg setzt auf Virtual Reality

Zuletzt fokussierte sich Facebook verstärkt auf Video-Inhalte. Inzwischen schauten sich die Nutzer 100 Millionen Stunden Videos pro Tag an, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Er sei sehr an der Technik für "virtuelle Realität" interessiert, bei der Nutzer mit Hilfe spezieller Brillen in digitale Welten eintauchen könnten, ließ er durchblicken. Facebook kaufte für zwei Milliarden Dollar den Branchenpionier Oculus, der demnächst seine seit langem entwickelte Brille Oculus Rift auf den Markt bringt. Zuckerberg zeigte sich erneut überzeugt, dass virtuelle Realität viele Bereiche verändern könne. Zunächst würden aber Spiele im Mittelpunkt stehen.

In diesem Jahr will Facebook die Ausgaben auch mit Blick auf Projekte wie Oculus um 30 bis 40 Prozent steigern. Außerdem soll auch die bei Facebook entwickelte große Drohne "Aquila" bald ihren ersten Flug machen. Zuckerberg will mit ihrer Hilfe entlegene Regionen mit Internet versorgen. Das Programm "Free Basics", bei dem Menschen kostenlosen Zugang zu populären Online-Diensten - darunter natürlich auch Facebook - bekommen, habe inzwischen 19 Millionen Nutzer.

WhatsApp peilt Milliarde-Nutzer-Meilenstein an

Der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp stehe an der Schwelle zu einer Milliarde Nutzer, hieß es. Facebook hatte vor rund zwei Jahren gut 22 Milliarden Dollar für WhatsApp bezahlt. Zum Netzwerk gehört auch der ähnliche Service Facebook Messenger mit über 800 Millionen Usern weltweit. Facebook hat damit eine sehr starke Position bei den Diensten, die für viele Menschen die SMS abgelöst haben.

Analysten hatten für das vergangene Quartal im Schnitt mit Erlösen von knapp 5,4 Milliarden Dollar gerechnet und waren auch von niedrigeren Gewinnen ausgegangen. Dabei wurde Facebook wie andere US-Unternehmen auch vom starken US-Dollar gebremst: Ohne die ungünstige Kursentwicklung hätte es ein Umsatzplus von 60 Prozent gegeben, hieß es.

Im gesamten vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 44 Prozent auf 17,83 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte um gut ein Viertel auf 3,69 Milliarden Dollar zu. Facebook steigerte die Zahl der monatlich aktiven Nutzer binnen eines Jahres um 200 Millionen. Das Online-Netzwerk sammelte Geldreserven von 18,4 Milliarden Dollar an. (dpa/ba)

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