Netzwerke

Falsch verbunden

17.09.2007
Von Klaus Werle und Sven Böll

Die Bilanz des Abends: Penny-Business mit Lokalkolorit. Kleine Münze, präsentiert von Xing. Think global? "Was sollen wir in Grevenbroich mit dem Spruch?", meint Pilawa, "hier machste Business 20 Kilometer um den Kirchturm herum."

Solche Treffen der Xing-Gemeinde finden quer durch die Republik statt, von München bis Greifswald. Das Online-Netzwerk soll auch offline Früchte tragen. Die Teilnehmermischung ist immer gleich: Vertriebler, Kleinunternehmer und Angestellte, die auf der Karriereleiter noch viel Luft nach oben haben. Grevenbroich ist überall.

Business-Netzwerk: Xing ist Marktführer

Und dieses kleine Karo soll das Abbild des selbst ernannten Business-Turbos sein, an dem vermeintlich keiner mehr vorbeikommt? Als der Hamburger Internetpionier Lars Hinrichs im November 2003 Xing startete (damals noch als OpenBC) trat er eine Welle los, deren Wucht ihn wohl selbst überraschte: Zählte Xing noch vor einem Jahr eine knappe Million Mitglieder, sind es inzwischen mehr als doppelt so viele, Tausende kommen täglich dazu. Immerhin jeder Siebte berappt sechs Euro im Monat für die Privilegien eines Premiummitglieds.

Der Umsatz lag 2006 bei zehn Millionen Euro; der Börsengang brachte 75 Millionen Euro. Im deutschsprachigen Raum ist Xing Marktführer, Menschen in rund 200 Ländern nutzen die Plattform. Die Frage "Sind Sie auch bei Xing?" ist zur Routine im Business-Alltag geworden.

Es ist ja auch so einfach: Foto hochladen, Lebenslauf eingeben - in wenigen Minuten ist das Profil fertig und das große Spiel namens "Finden und gefunden werden" kann beginnen. Das Internet macht es möglich, mit geringem Aufwand die Kontakte zu maximieren.

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