Die wöchentliche CIO-Kolumne
Halt, hier Maut!
Die meisten Menschen erfuhren erstmals in der vergangenen Woche durch den Kabinettsbeschluss der Bundesregierung, dass die LKW-Maut kommt. "Es wurde nur wenig kommuniziert gegenüber der Öffentlichkeit und gegenüber Brüssel", meint Fela-Geschäftsführer Jörg Uhlmann. Sein Unternehmen ist Betreiber des schweizerischen LKW-Maut-Systems, schied jedoch in Deutschland schon in der Vorrunde des Bieterverfahrens aus.
Die Heimlichtuerei rächt sich jetzt. Denn die zuständige EU-Kommissarin Loyola de Palacio ist aufgewacht und stellt unangenehme Fragen. Die Kommission glaubt, dass die Mautgebühr zu hoch sei und Spediteure aus anderen Mitgliedstaaten unzulässig belaste. Sollte sich der Verdacht erhärten, will die Kommission noch vor dem geplanten Start ein Verfahren einleiten.
Ab 1. April will Toll Collect, so verspricht Maaß, mit einem neuen Internetauftritt (www.tollcollect.de) offensiv die Speditionsbetriebe informieren. Mit Besichtigungen der Technik will er skeptische Journalisten überzeugen.
Doch die letzten Kritiker werden wahrscheinlich erst verstummen, wenn beim Bund Ende September die erste Rate eingegangen ist. Die Summe, so hofft das Verkehrsministerium, beläuft sich auf bis zu 300 Millionen Euro im Monat. 20 Prozent davon sollen die Betreiber bekommen.