Neuer Volkswagen-Konzernchef
Herbert Diess: Effizienz-Experte und nüchterner Kommunikator
Öffentlich blieb Diess eher im Hintergrund. Frontmann war ein anderer: der weitaus emotionaler auftretende Konzernchef Matthias Müller, den jetzt der 59-jährige Österreicher ablösen soll. Damit dürfte sich absehbar auch der Führungsstil beim weltgrößten Autobauer ändern.
Diess gilt als strategischer Strippenzieher und Krisenmanager. Stets gut vorbereitet, ist er in der Welt der Zahlen unterwegs. Er galt dabei schon früh als möglicher Kronprinz Müllers. Sein Name wurde bereits für den Top-Job bei VolkswagenVolkswagen gehandelt, als der damalige Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn im September 2015 über den Diesel-Skandal stolperte und abtreten musste. Top-500-Firmenprofil für Volkswagen
Durchsetzungsstarker Kostenkiller
Der studierte Maschinenbauer Diess gilt als guter Kommunikator, aber auch als nüchterner und durchsetzungsstarker Kostenkiller. Er war vor allem angetreten, um die renditeschwache Pkw-Kernmarke bei Volkswagen auf Vordermann zu bringen, und handelte das Reform- und Sparprogramm "Zukunftspakt" bei der Stammsparte aus. Dabei kam es zu erheblichen Reibereien mit dem mächtigen Betriebsratschef Bernd Osterloh.
Als promovierter Fertigungstechniker hat Diess den fachlichen Hintergrund für einen Produktionsmanager. Bereits bei BMW hatte er sich einen Namen als Effizienzexperte gemacht. Dort verantwortete er zwischen 2007 und 2012 nicht nur Einkauf und Zulieferer-Netzwerk, sondern zuletzt auch das Ressort Entwicklung. Zwischen 1999 und 2003 leitete er in BMW-Diensten das MotorenwerkMotorenwerk nahe Birmingham und die Fahrzeugfabrik in Oxford. Seine ersten beruflichen Schritte machte Diess bei Bosch. Er setzt sich für die Fertigung von Batterien für die Elektromobilität am Standort Deutschland ein. (dpa/rs) Top-Firmen der Branche Automobil