HDE
Kleine Läden geraten immer mehr unter Druck
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Branchenumfrage des Einzelhandelsverbandes HDE. "Zwischen kleinen und großen Handelsunternehmen geht die Schere auseinander", klagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Mittwoch in Düsseldorf.
Insgesamt ist die Lage im deutschen Einzelhandel nach Einschätzung des Branchenverbandes nicht schlecht. Er rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent - auch inflationsbereinigt bleibe unter dem Strich immer noch ein kleines Plus von 0,5 Prozent.
Doch verteilt sich das Wachstum höchst ungleich. Größter Wachstumstreiber dürfte nach den Prognosen des HDE einmal mehr der Online-Handel sein - mit einem erwarteten Umsatzplus von rund 10 Prozent. Für den stationären Handel mit seinen rund 450 000 Geschäften rechnet der HDE dagegen lediglich mit einem Wachstum von 1,2 Prozent. Das heißt: Bereinigt um die Preissteigerung von erwartet 1,5 Prozent dürfte der Umsatz dort trotz der guten Konsumstimmung real sogar leicht schrumpfen.
Das trifft vor allem kleinere Händler mit weniger als fünf Beschäftigten. Sie rechnen der Umfrage zufolge in diesem Jahr mehrheitlich mit Umsatzrückgängen. Dabei spielen die kleinen Händler für das Stadtbild nach wie vor eine große Rolle: Sie stehen zwar nur für 10 Prozent des Umsatzes, aber für 54 Prozent der Standorte.
Deutlich optimistischer blicken größere Händler mit mehr als 100 Beschäftigen in die Zukunft. Mehr als zwei Drittel von ihnen erwarten in diesem Jahr ein Umsatzplus. Überdurchschnittlich zuversichtlich zeigten sich in der Umfrage Händler, die stationäres Geschäft und Online-Handel kombinieren und damit am E-Commerce-Boom partizipieren. (dpa/ad)