Kursrutsch
Konsortium springt bei Shoppingcenter-Investor Intu ab
Das Konsortium aus den Investment-Gesellschaften Olayan, Brookfield und Peel Group will angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage und möglicher starker Schwankungen an den Finanzmärkten doch kein Übernahmeangebot vorlegen, wie es am Donnerstag in London mitteilte. Die bisherigen Intu-Großaktionäre Peel und Olayan sind nach eigenen Angaben weiter an einem Anteil von rund 29,9 Prozent interessiert. Brookfield habe hingegen überhaupt kein Interesse mehr. Peel hält bereits 26,8 Prozent an Intu.
Intu will jetzt die Dividende für seine Aktionäre kürzen. Als erstes soll dies die Schlussdividende für 2018 treffen. Die Intu-Aktie reagierte mit einem Kursrutsch auf die Nachrichten. An der Börse in Johannesburg sackte der Kurs um 22 Prozent ab. Im Zuge der erhofften Übernahme war er zuvor kräftig gestiegen.
Das Konsortium hatte im Oktober Interesse an einer Übernahme von Intu gezeigt. Am 30. November wäre die Frist abgelaufen, bis zu der es entweder ein Gebot abgeben oder darauf vorläufig ganz verzichten musste. Erst vor wenigen Tagen hatte das Konsortium laut Intu bestätigt, das es die rechtliche, steuerliche und wirtschaftliche Prüfung des Vorhabens nahezu abgeschlossen habe. Im Oktober hatte das Bündnis ein Übernahmeangebot von 210,4 Pence je Intu-Aktie in Aussicht gestellt.
Im April hatte bereits der britische Shoppingcenter-Investor Hammerson ein milliardenschweres Übernahmeangebot für Intu zurückgezogen. Hammerson wollte das Unternehmen für 3,4 Milliarden Pfund schlucken und wäre damit zum größten Shoppingcenter-Eigentümer in Großbritannien geworden. Zuvor hatte der französische Konkurrent Klépierre seine Übernahmepläne vorerst ad acta gelegt.
Zur Zeit findet eine Übernahmewelle in der internationalen ShoppingcenterB-Branche statt. In diesem Zuge hatte der sich Unibail-Rodamco den australischen Rivalen Westfield einverleibt und nennt sich nun Unibail-Rodamco-Westfield. (dpa/ad)