Mobile World Congress 2017

LG bringt mit dem G6 die Kinoleinwand in die Hosentasche

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Am Sonntag vor der offiziellen Eröffnung des Mobile World Congress lüftete auch LG das Geheimnis um sein neues Flaggschiff G6. Wer aber ein Festival an neuen Höchstleistungen erwartete, wurde enttäuscht, Back to the roots ist 2017 das Motto der Stunde bei vielen Smartphone-Herstellern.

Schneller, weiter, breiter, mehr Funktionen - das war in den letzten Jahren der Trend, wenn Hersteller auf dem MWC in Barcelona ihre neuen Smartphone-Flaggschiffe vorstellten. 2017 ist dagegen, wie vor einigen Jahren auch in der Autoindustrie Retro angesagt.

Ein Trend, dem sich auch LG mit seinem neuen Flaggschiff LG G6 nicht entziehen konnte. Wer in diesem Jahr von den Koreanern neue innovative Konzepte erwartete - im letzten Jahr hatte LG mit einem modularen Smartphone mit austauschbaren Akku, 3D-Kamera, HIFI-Kopfhörer etc. überrascht - wurde bei der Vorstellung bitter enttäuscht. "Usability and Comfort" hatten sich die Koreaner als oberste Prämisse bei der Entwicklung ihres aktuellen Flaggschiffs auf die Fahnen geschrieben.

So gehört zu den größten Neuerungen der Koreaner beim LG G6 ein Display im Format von 18:9. Damit soll das Smartphone in der Lage sein, die User-Anwendung Nummer 1 optimal zu unterstützen: Das Abspielen von Videos. Im Vergleich zum konventionellen 16:9 Seitenverhältnis, so LG, bietet ein 18:9 Bildschirm eine größere Darstellungsfläche und ein mitreißenderes Erlebnis beim Schauen von Videos oder beim Gamen.

Mehr Audio- und Videoqualität

Zudem ist das Smartphone als eines der ersten Geräte mit Dolby Vision ausgestattet. Darüber hinaus unterstützt es HDR 10. Beide Formate sind Standards für High Dynamic Range (HDR), die Technologie in Sachen Bildqualität, die mehr Farben und Helligkeit liefert, in der sowohl die dunkelsten als auch die hellsten Bereiche lebhafter erscheinen und mehr Details sichtbar sind.

Wegen der immer größeren Bildschirme der SmartphonesSmartphones und des immer schnelleren Internets, hat LG sich entschieden zwei HDR-Standards zu unterstützen, um Zugang zu möglichst vielen Inhalten zu ermöglichen. Mit HDR-Inhalten vom Netflix und Amazon am Horizont, kann man populäre Shows in HDR-Qualität ansehen. Amazon wird, wie es in Barcelona hieß, zunehmend Inhalte im 18:9-Format anbieten. Für Inhalte, die nicht diesem Format entsprechen, hat das Smartphone laut LG einen Konverter an Bord. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Wie schon bei den Vorgängermodellen legte LG auch beim G6 wieder großen Wert auf die Kameraentwicklung, da doch viele Smartphones mittlerweile die Kompaktkameras ablösen. So können die User zwischen Standard- und Weitwinkelmodus wählen. Mit seiner dualen 13 Megapixel Hauptkamera, inklusive 125 Grad Weitwinkellinse, kann das G6 Panoramafotos aufnehmen. Dabei sind nahtlose Übergänge beim Hinein- und Hinauszoomen zwischen den Weitwinkel- und Standard-Kameraobjektiven auch während der 4K-Videoaufnahme möglich. Die 5 Megapixel Selfie-Kamera des G6 verfügt über einen 100 Grad Winkel. Das bedeutet, dass Nutzer keinen Selfie-Stick mehr einsetzen müssen, um Selfies oder Wefies zu schießen.

Außere und innere Werte des G6

Besonders stolz ist man bei LG, dass es gelungen ist, ein 5,7-Zoll-Display in ein typisches 5,2-Zoll-Gehäuse zu verbauen. Das Gehäuse selbst wurde komplett aus Aluminium und Glas gestaltet und ist in Schwarz, Platinum und Weiß erhältlich. Es zeichnet sich durch ein minimalistisches Design aus. Die Rückseite ist komplett flach, ohne Erhebung für die Kamera, die es zu meiden oder zu beschützen gälte. Kamera, Sensor und Lautsprecher wurden in einer Reihe auf der Oberseite platziert. Wie heute in dieser Klasse eigentlich üblich sind die Ecken des Gerätes rund und verleihen ihm ein einheitliches Aussehen.

Sieht man einmal von der verbauten Heatpipe - kommt jetzt das Zeitalter des Overclocken für Smartphones?- und dem größeren Akku ab, wartet das LG G6 mit aktueller Technik auf, ohne besondere Highlights zu liefern. Dazu zählen etwa:

  • CPU: Qualcomm Snapdragon 821 Processor

  • Bildschirm: 5,7 Zoll 18:9 QHD+ Display mit einer Auflösung von 2880 x 1440 Pixeln

  • Speicher: 4 GB LPDDR4 RAM, 32 GB oder 64 GB UFS 2.0 ROM, MicroSD (bis zu 2 TB)

  • Kameras: 5 Megapixel Selfie-Kamera mit Weitwinkel (f/2,2 / 100°), Duale Hauptkamera: 13 Megapixel Weitwinkel (f/2,4 / 125°), 13 Megapixel Standardwinkel OIS 2.0 (f/1,8 / 71°)

  • Akku: 3300 mAh (fest verbaut)

  • Betriebssystem: AndroidAndroid 7.0 Alles zu Android auf CIO.de

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