Spielekonsolen
Microsoft setzt bei Xbox One auf exklusive Inhalte
Microsoft will seine neue Spielkonsole Xbox One mit exklusiven Spielebeigaben gegen die Playstation 4 von Sony in Position bringen. Nutzer in Europa, die eine Xbox One vorbestellt haben oder noch vorbestellen, erhalten kostenlos in einer limitierten Version den Fußballklassiker "FIFA 14" beigelegt, kündigte Microsoft-Manager Phil Spencer am Dienstag in Köln kurz vor dem Start der Spielemesse Gamescom an.
Zudem sollen Fußball-Legenden wie Pelé, Patrick Vieira, Freddie Ljungberg, Ruud Gullit und Gary Lineker in dem Spiel von Electronic Arts (EA) nur auf Xbox-Konsolen als Figuren verfügbar sein. Besonders reizvoll sei es dabei, das eigene Team aus aktuellen Spielern und Legenden aufzubauen, sagte Microsoft-Manager Oliver Kaltner der dpa. EA habe ein sehr starkes Interesse daran gehabt, mit MicrosoftMicrosoft zusammenzuarbeiten. "Es wird uns auch gelingen, weiterhin exklusive Themen zu entwickeln." Alles zu Microsoft auf CIO.de
Als Premium-Bundle soll zudem ab dem 5. November das Spiel "Call of Duty" zusammen mit der Xbox One verkauft werden. Für "Tom Clancy's The Division" von Ubisoft gebe es zudem exklusiven Content für die Xbox One, hieß es auf der Pressekonferenz zum Auftakt der diesjährigen Gamescom in Köln. Zudem gab Microsoft in Köln ein neues Programm bekannt, um unabhängige Entwickler für die Konsole zu gewinnen. Künftig könnten damit auch kleine Studios und Start-ups Titel für die Xbox entwickeln, sagte Kaltner.
Microsofts Konsole der neuen Generation kommt im November in 13 Ländern, darunter auch in Deutschland auf den Markt. Ein genaues Datum wurde vorerst nicht bekanntgegeben. Ebenfalls Ende des Jahres bringt auch Sony seine neue Playstation 4 heraus, offiziell am 31. Dezember.
Traditionell bieten sich die großen Konsolenhersteller einen starken Wettkampf um die Pole Position. In der Branche gehe es aber sportlich zu, betont Kaltner. "Das ist Dortmund gegen Bayern, das wollen alle sehen." Mit der Vorgängerin Xbox 360 ist Microsoft nach Angaben Kaltners die Nummer zwei in Deutschland nach Sony. "Damit ist ja klar, was unser Ziel ist." Weltweit hat der Konzern 76 Millionen Xbox-Konsolen verkauft.
Microsoft hatte mit Plänen wie einem Online-Zwang und Restriktionen bei gebrauchten Spielen die Nutzer bei der ersten Vorstellung der neuen Konsole verärgert und Datenschützer auf den Plan gerufen. Inzwischen ruderte das Unternehmen wieder zurück. "Die Kritik zeigt die starke Kraft der Fangemeinde", sagte Kaltner. "Die Entwicklung zeigt aber auch, dass Microsoft ein Unternehmen ist, das sofort reagieren kann." Am Ende sei es relativ einfach gewesen, den Nutzern entgegenzukommen. "Auf der Gamescom haben wir jetzt die große Chance, unsere Positionierung klarzumachen."
In Köln findet offiziell vom 21. bis zum 25. August zum fünften Mal die Gamescom statt. Mit mehr als 275 000 erwarteten Besuchern ist es eine der wichtigsten Veranstaltungen der Branche. Die Messe werde immer mehr zu einer Eventveranstaltung für alle Bereiche der Unterhaltung, sagte Kaltner. "Die Gamescom ist längst keine Freakshow mehr." Sie ziehe Menschen aller Alters- und Bildungsgruppen an, auch die Politiker hätten inzwischen die Gamescom für sich entdeckt. Am Mittwoch plant Bundeswirtschaftsminister Philip Rösler (FDP) einen Messerundgang. "Und mit der neuen Konsolengeneration haben wir diesmal sicher ein Rekordjahr", sagte Kaltner. (dpa/rs)