Strategien und Technologien zur Mobile Security
Mobile Daten in der Praxis effizient schützen
App-Wrapping: Anwendungen werden eingepackt
Ohne SDKs kommen "App Wrapper" aus. Der Anbieter, beispielsweise MobileIron oder VMware-AirWatch, modifiziert in diesem Fall den ausführbaren Code einer Anwendung. Hinzugefügt werden beispielsweise Sicherheitsregeln. Diese legen fest, wo welche Daten gespeichert werden und über welche Verbindungen diese transportiert werden dürfen. Dieser Ansatz weist ähnliche Vorteile auf wie das "Containerisieren" von Apps und Daten, insbesondere die Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Bereichen auf einem Mobilgerät.
Zu den potenziellen Problemen zählt, dass manche Hersteller von Anwendungen es untersagen, deren Code zu modifizieren. Zudem ist das Patchen solcher ummantelter Anwendungen komplexer als bei Original-Applikationen. Vor allem bei Standard-Applikationen, die beispielsweise über die App-Stores von GoogleGoogle, AppleApple, MicrosoftMicrosoft oder auch RIM/Blackberry bezogen werden, sind Techniken wie Wrapping mit einem höheren Aufwand verbunden und lassen sich wegen des mangelnden Zugriffs auf den Programmcode oft gar nicht umsetzen. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de
Mittlerweile werben etliche Anbieter wie etwa Good Technology oder Apperian mit einem "App-Wrapping ohne Coding". So ersetzt beispielsweise die Good Dynamics Secure Mobility Platform Standard-Systemaufrufe durch "Secure Calls" von Sicherheitsbibliotheken von Good. Auch IT-Fachleute ohne profunde Programmierkenntnisse können so laut Good mobile Anwendungen "einpacken".
Mit dem Good Dynamics SDK dagegen lassen sich dagegen Container erzeugen, indem der Programmcode der Anwendungen geändert wird. Dieses Verfahren eignet sich vorzugsweise für Apps, die ein Unternehmen selbst entwickelt hat. Der erhöhte Aufwand zahlt sich laut Good durch einen größeren Funktionsumfang aus: Apps können so konzipiert werden, dass sie untereinander auf sichere Weise Daten austauschen, oder applikationsspezifische Policies können über dieselbe zentrale Management-Konsole gesteuert werden, über welche die Verwaltung von Standard-Sicherheitsregeln erfolgt.
Virtualisierung: Desktops und Anwendungen im Rechenzentrum
Gerade in jüngster Zeit haben Ansätze wie virtualisierte Desktops im Mobilbereich an Boden gewonnen. Ein Grund dafür ist, dass die erforderlichen Mobilfunkverbindungen oder Anbindungen über ein öffentliches Wireless LAN mittlerweile erschwinglich sind. Das gilt insbesondere für den Zugriff auf Desktops-Umgebungen über 3G- sowie 4G-Netze.
Unternehmen wie Citrix und VMware bieten solche virtualisierte Desktop-Umgebungen an (Virtual Desktop Infrastructures, VDIs). Anwendungen und Daten werden im Firmen-Data-Center oder einem Cloud-Rechenzentrum vorgehalten. Der Nutzer greift darauf über VPN-Verbindungen (Virtual Private Network) vom Mobilgerät aus zu. Weder Anwendungen noch Daten werden auf dem Endgerät gespeichert - ein Vorteil in puncto Sicherheit.
Dem stehen Nachteile wie die Abhängigkeit von einer Datenverbindung und die eingeschränkte Zahl von Anwendungen gegenüber. Denn Original-Apps auf dem Endgerät, mit denen ein User vertraut ist, lassen sich bei diesem Ansatz nicht einsetzen. Zudem müssen die Anwendungen im RechenzentrumRechenzentrum auf die eingesetzten Mobilgeräte hin zugeschnitten werden, etwa die Displays (Größe, Auflösung) und die verwendeten Browser. Das erfordert einen höheren Aufwand. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de