Windows-7-Support-Ende
Nicht-Wechslern drohen hohe Strafen
Google hat seine Pläne für die Chrome-Unterstützung von Windows 7 konkretisiert. Wie das Unternehmen in einem Blog-Eintrag mitteilt, wird der Chrome-Browser noch bis zum 15. Juli 2021 das Microsoft-Betriebssystem Windows 7 unterstützen. Oder anders ausgedrückt: Erst 18 Monate nach dem offiziellen Support-Ende für Windows 7, wird auch der Chrome-Browser seine Unterstützung für das im Oktober 2009 erschienen Windows-Betriebssystem einstellen. Google begründet dies damit, dass Unternehmen mehr Zeit für den Wechsel von Windows 7 auf Windows 10 gegeben werden soll, ohne dabei auf die Nutzung eines Browsers verzichten zu müssen, der mit Sicherheitsupdates versorgt wird.
Für Windows 7 (und damit auch den enthaltenen Internet Explorer) endete der Support offiziell am 14. Januar 2020. Microsoft wird keine Updates mehr ausliefern und auch Sicherheitslücken nicht mehr stopfen. Die Nutzer werden dazu aufgefordert, zu Windows 10 zu wechseln. Jüngsten Zahlen zufolge erfreut sich Windows 7 weiterhin einer hohen Beliebtheit, denn im Dezember 2019 war der Browser laut Statcounter bei 27 Prozent aller Windows-Nutzer im Einsatz.
Der hohe Prozentsatz lässt sich auch damit erklären, dass Windows 7 weiterhin bei vielen Unternehmen im Einsatz ist. Aber selbst bei Gamern, die regelmäßiger ihre Rechner aktualisieren, ist laut der Steam-Nutzungsstatistik vom Dezember 2019 Windows 7 bei immer noch 34 Prozent aller Windows-Nutzer im Einsatz. Im Vergleich zum Vormonat ist der Anteil sogar noch um 15 Prozent gestiegen. Eine mögliche Erklärung: Steam erfreut sich immer stärker in China einer großen Beliebtheit und dort ist Windows 7 noch häufig im Einsatz - in legalen oder illegalen Versionen.
Cyberversicherungen und DSGVO
Die Sicherheitsexperten von Eset bezeichnen in einer Mitteilung am Freitag das Support-Ende für Windows 7 als "Tickende Zeitbombe für Privatanwender und Unternehmen". Online-Kriminelle dürften nach dem Support-Ende die Windows-7-Nutzer ins Visier nehmen. Cyberversicherungen könnten außerdem bei Nutzung eines veralteten Betriebssystem die Zahlungen nach einem Cyberangriff bei Unternehmen oder Privatnutzern verweigern.
Neben dem Datendiebstahl blieben dann die Versicherten auch noch auf den möglicherweise hohen finanziellen Schäden sitzen. "Sollte sich ein Gerät nicht auf ein aktuelles Betriebssystem updaten lassen, sollten Privatanwender und auch Unternehmen Rücksprache mit ihrem Versicherer halten, um etwaigen Problemen im Schadensfall vorzubeugen", empfiehlt Eset.
Außerdem weist Eset darauf hin, dass die in der Europäischen Union geltende EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) von Unternehmen verlange, bei der Verarbeitung sowie Nutzung personenbezogener Daten, den "Stand der Technik" einzuhalten. "Unternehmen oder auch Ärzte und Anwälte, die personenbezogenen Daten verarbeiten und speichern, handeln hier, wenn Sie weiterhin Windows 7 oder Server 2008 einsetzen, entgegen der EU-DSGVO. Bei Datendiebstählen personenbezogener Daten würde das Bußgeld durch Datenschützer entsprechend höher ausfallen", warnt Eset.