Videoüberwachung
Notebooksbilliger.de soll über 10 Millionen Euro Bußgeld zahlen
Niedersachsens Datenschutzbeauftragte Barbara Thiel teilte am Freitag mit, die beanstandete Praxis bei Notebooksbilliger.de mit Hauptsitz in Sarstedt bei Hannover sei ohne Rechtsgrundlage über mindestens zwei Jahre gelaufen. Kameras hätten dabei Arbeitsplätze und Aufenthaltsbereiche des Personals sowie Lager und Verkaufsräume erfasst. Auch Kunden in Wartebereichen seien zudem auf einigen Aufnahmen zu sehen.
Die Argumentation von Notebooksbiliger.de, man habe den Warenfluss kontrollieren oder etwa möglichen Diebstählen vorbeugen wollen, greife aus ihrer Sicht nicht, erklärte Thiel. "Videoüberwachung ist ein besonders intensiver Eingriff in das Persönlichkeitsrecht, da damit theoretisch das gesamte Verhalten eines Menschen beobachtet und analysiert werden kann."
Die Maßnahme sei weder auf einen bestimmten Zeitraum noch auf konkrete Beschäftigte oder Verdachtsfälle bei Straftaten begrenzt worden. Nun soll der OnlinehändlerOnlinehändler, der auch stationäre Geschäfte betreibt, deshalb 10,4 Millionen Euro zahlen. Top-Firmen der Branche Handel
Reaktion von Notebooksbilliger.de
Notebooksbilliger.de wies die Vorwürfe zurück und legte Einspruch gegen den Bußgeldbescheid ein. Dessen Höhe stehe "in keiner Relation zur Größe und Finanzkraft des Unternehmens sowie zur Schwere des angeblichen Verstoßes", ließ Chef Oliver Hellmold mitteilen. "Bei verschwundener oder beschädigter Ware werden die gespeicherten Aufzeichnungen allenfalls nachträglich auf Hinweise untersucht. Dieses Vorgehen ist bei Versand- und Logistikunternehmen Standard." (dpa/rs)