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Opel verdient wieder Geld

24.07.2018
Der französische Autobauer PSA hat im ersten Halbjahr die Profitabilität deutlich steigern können. Die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge kletterte im Vorjahresvergleich von 7,4 auf 7,8 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte.
Opel meldet einen Gewin.
Opel meldet einen Gewin.
Foto: r.classen - shutterstock.com

Trotz starken Gegenwinds mache der Konzern weiter Fortschritte bei Effizienz und Stückzahlen, sagte PSA-Chef Carlos Tavares. Bei Opel gab es seltenes zu vermelden: Im ersten Halbjahr machten der deutsche Autobauer und seine britische Schwestermarke Vauxhall rund eine halbe Milliarde Euro operativen Gewinn.

In der Stammsparte mit den Marken Peugeot, Citroen und DS lag die operative Marge sogar bei 8,5 Prozent - ein Wert, den sonst eher Premium-Autobauer erreichen und nicht Massenmarkthersteller wie PSA. Peugeot macht unter anderem Fortschritte beim Verkauf teurerer SUVs, aber auch mit Kostensenkungen. Das hätten selbst höhere Rohmaterialkosten und ungünstige Wechselkurse nicht zunichte machen können, hieß es. Die PSA-Aktie machte einen Freudensprung, am Vormittag lag sie in Paris rund 10 Prozent im Plus. In der Spitze legten die Aktien so stark zu wie seit sechs Jahren nicht.

Opel seit Langem mal wieer in der Gewinnzone

Die Zahlen seien beeindruckend, schrieb Jefferies-Analyst Philippe Houchois. Auch Opel und Vauxhall hätten seine Schätzungen für den operativen Gewinn deutlich übertroffen. JPMorgan-Experte Jose Asumendi sprach vom "schnellsten Umschwung, den ich in der Autoindustrie in vielen Jahren gesehen habe". Opel hatte in den letzten 18 Jahren unter der Regie des US-Autokonzerns General Motors keinen Ganzjahresgewinn mehr geschafft.

Tavares sprach in einem Interview des Finanzsenders Bloomberg TV von "ersten Zeichen einer erfolgreichen Kehrtwende". Der Portugiese gilt als knallharter Sanierer, der auch vor Entlassungen nicht zurückschreckt, um die Profitabilität zu erhöhen. Den nach der Finanzkrise am Abgrund stehenden französischen Autobauer PSA brachte er mit einem harten Sparprogramm wieder auf Kurs.

Der Umsatz von PSA insgesamt sprang in den ersten sechs Monaten dank der Opel-Übernahme im vergangenen August um gut 40 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro, der operative Gewinn stieg noch stärker um fast die Hälfte auf 3 Milliarden Euro. Unter dem Strich fiel der Gewinnzuwachs mit 18 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro etwas geringer aus.

PSA schraubt die Stückzahlen massiv nach oben

PSA hatte im ersten Halbjahr fast 2,2 Millionen Autos und damit 38,1 Prozent mehr verkauft, vor allem weil knapp 572.000 Autos von Opel und Vauxhall dazugekommen waren.

Angesichts des derzeit guten Laufs und gut gefüllter Kassen will PSA-Chef Tavares weiter investieren und hält auch Ausschau nach weiteren Zukäufen, wie er der französischen Zeitung "Les Echos" sagte.

PSA blieb trotz der gut aufgenommenen Zahlen beim eigenen Ausblick. Im Mittel der Jahre 2016 bis 2018 soll die Marge des Kernstücks - also ohne Opel und Vauxhall - über 4,5 Prozent liegen und 2021 mehr als 6 Prozent erreichen. Neben einem stabilen Automarkt in Europa in diesem Jahr rechnen die Franzosen mit Zuwächsen in Lateinamerika, Russland und China. (dpa/rs)

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