RFID und GPS beschleunigen Lieferung
Profite rankarren
Logistik-Unternehmen auf Wachstumskurs: Mit einem Umsatz von 170 Milliarden Euro belegt die Branche hinter der Autoindustrie und dem Gesundheitswesen Platz drei – und rückte damit im Vergleich zum Vorjahr eine Stelle vor. Das ergab die aktuelle Studie „Top 100 der Logistik“ der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Technologien der Logistikdienstleistungswirtschaft. Gleichzeitig unterliegt die Branche massiven Veränderungen. Um eine europaweite oder globale Präsenz aufzubauen, expandieren alle großen Dienstleister international: Die Deutsche Post verleibte sich DHL ein und jüngst Exel; die Bahn stärkte ihr Logistikgeschäft mit der Übernahme von Schenker und Bax Global; Kühne+Nagel belebten ihr Osteuropa- und Asien-Geschäft mit ACR-Logistics und der estnischen E.M.Trans. „Die Fusionen und Übernahmen haben dazu geführt, dass sich alle großen Logistikdienstleister in sehr komplexen IT-Strukturen wiederfinden“, sagt Martin Raab, Leiter Logistik & TransportTransport bei Capgemini Deutschland. „Wurden mehrere Geschäftseinheiten übernommen, sind oft Hunderte von Applikationen im Einsatz.“ Erschwerend kommt hinzu, dass viele Firmen mit sehr alten Applikationen arbeiten. Dies betrifft vor allem die Kernanwendung – das Transport Management System. Über die Software werden die einzelnen Sendungen erfasst und abgerechnet – ergänzt durch ein separat aufgesetztes Track-and-Trace-System, das die Abholung und
Zustellung von Sendungen verwaltet.
Top-Firmen der Branche Transport
Wenn Systeme Silberhochzeit feiern
Die Transport-Management-Systeme werden zunehmend zum Problem für die Logistiker: „Bei diesen Kernsystemen handelt es sich fast ausschließlich um selbstgestrickte Applikationen oder Anwendungen von mittelständischen Softwarehäusern, die wenige Installationen gemacht haben“, sagt Raab. Die meisten dieser Systeme haben ein Alter von zehn bis 15 Jahren, teilweise haben sie auch 25 Jahre auf dem Buckel. Die Flexibilität, die man braucht, um schnell neue Kundenwünsche zu erfüllen oder auf neue Markttrends zu reagieren, ist mit den Oldtimern nicht mehr gegeben.
Andere IT-Bereiche sind hingegen weniger kritisch – hier wird meist Standardsoftware eingesetzt. So im Back-Office, bei Buchhaltung und Einkauf. Im Vertrieb kommen zunehmend CRM-Systeme zum Einsatz. „Siebel oder SAPSAP werden allerdings selten genutzt, die Logistiker setzen derzeit noch auf kleinere, einfach strukturierte Pakete“, erklärt Raab. Alles zu SAP auf CIO.de
Bei der Ablösung der Kernapplikation stehen die Unternehmen vor drei Alternativen: Individuelle Eigenentwicklungen, Spezialpakete von Nischenanbietern oder Standardsoftware-Lösungen, die sich einer Serviceorientierten Architektur verschrieben haben.
Relativ teuer ist der Weg über individuelle Applikationen. Weil Festpreisprojekte aber klar abgesichert sind, ist das Risiko des Scheiterns hier deutlich begrenzt. Spezialpakete als zweite Möglichkeit sind auf den ersten Blick preisgünstig, bescheren in der Praxis aber oft ein Mehrfaches der geplanten Kosten. Der Grund: Sie müssen meist aufwändig an individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Im schlimmsten Fall werden ProjekteProjekte vor dem Go-live auch abgebrochen. Alles zu Projekte auf CIO.de