Landgericht Saarbrücken

Prozess wegen Finanzbetrugs in Millionenhöhe

03.08.2017
Am Landgericht Saarbrücken steht ein Prozess gegen vier Männer an, die Hunderte Geldanleger aus dem gesamten Bundesgebiet um etwa acht Millionen Euro betrogen haben sollen.

Die Staatsanwaltschaft stellte am Donnerstag die wesentlichen Inhalte der Anklageschrift vor. Die Anklage lautet auf bandenmäßigen Betrug und Handeln ohne Erlaubnis nach dem Kreditwesengesetz. Ein Termin für den Prozessauftakt steht noch nicht fest. Die Beschuldigten im Alter von 53 bis 64 Jahren sitzen bereits seit Mai 2016 in Untersuchungshaft.

Die Finanzfirma Alphapool mit Sitz in Saarbrücken habe ihren Kunden versprochen, Forderungen aus bestehenden Versicherungsverträgen und anderen Kapitalanlagen mit besserer Rendite weiter anzulegen und dann zurückzuzahlen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die von den Beschuldigten als Investitionen bezeichneten Geschäfte hätten "nicht einmal im Ansatz genug Gewinn einbringen können", um die Forderungen der Gläubiger decken zu können.

Laut Anklageschrift fand die Firma von September 2009 bis Januar 2013 auf diese Weise 894 Kunden, die insgesamt 1451 Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, Bausparverträge und Investmentdepots mit Rückkaufwerten und Guthaben von 10,5 Millionen Euro abtraten. Später änderte die Firma der Anklage zufolge ihr Geschäftsmodell und ergänzte es um Darlehensgeschäfte. Hierauf ließen sich demnach von November 2010 bis März 2013 insgesamt 152 Kunden ein.

Die Finanzfirma verlegte später ihren Sitz nach Leipzig. Dort wurde im September 2015 ein Insolvenzverfahren eröffnet. (dpa/rs)

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