Lokales Funknetz bei der Laubag
Rangieren im Netz
Funkverbindungen zur Vernetzung verschiedener Standorte sind langfristig günstiger als die monatlichen Kosten für eine Standleitung. Helmut Boesch, technischer Leiter beim Spezialisten Bachert Datentechnik, geht davon aus, dass sich die Investitionen in einem Jahr amortisieren. Anders als die schnelleren und ebenfalls teureren Richtfunkstrecken sind Verbindungen auf WLAN-Basis nicht genehmigungspflichtig. Bei Funkstrecken, die Grundstücke überschreiten, muss allerdings die Regulierungsbehörde für Telekommunikation in Kenntnis gesetzt werden.
Theoretisch lassen sich mit dem WLAN-Funkstandard 802.11b bis zu 40 Kilometer überbrücken. In Deutschland begrenzt die Behörde die zulässige Sendeleistung jedoch auf 100 Milliwatt. "Damit lassen sich Funkstrecken von sechs bis sieben Kilometern realisieren", so Michael Muth vom Netzwerkspezialisten Avaya.
Durch den Einsatz spezieller Antennen können bei durchgängiger Sichtverbindung auch Netze in bis zu 20 Kilometer Entfernung verknüpft werden. "Dann muss die Antenne allerdings auf einem hoch gelegenen Punkt montiert werden, weil sonst die Erdkrümmung in die Quere kommt", erklärt Boesch. Zudem reduziert sich mit dem Ausreizen der Funkstrecke auch die Rate der übertragenen Daten auf zwei Megabit pro Sekunde.
Einen speziellen Fall der Vernetzung hat die Lausitzer Braunkohle AG (Laubag) realisiert, die zum Energiekonzern Vattenfall gehört. Seit 1999 war das Unternehmen auf der Suche nach einer Lösung, um den Einsatz von Lokomotiven und Waggons auf dem sieben Quadratkilometer großen Werksgelände Schwarze Pumpe besser koordinieren zu können. Oft fehlten bei der Zusammenstellung von Zügen Informationen über den Verbleib einzelner Waggons.
Zuverlässige Kommunikation zu den Loks
Um dank aktueller Daten besser disponieren zu können, suchte die Laubag nach einer Funklösung. Doch die WLAN-Technologie konnte bis vor zwei Jahren noch nicht mit den nötigen Lösungen aufwarten. Erst seit vergangenem Sommer wird das Gelände über 15 stationäre Antennen, die teils auf Flutlichtmasten montiert wurden, fast vollständig abgedeckt. Dabei stattete das Unternehmen die zehn Rangierlokomotiven jeweils mit einem Repeater und vier Antennen aus. Der Repeater verlängert die Funkstrecke, und die Antennen gewährleisten, dass die Lokführer das Netz auch außerhalb ihrer Dieselloks erreichen.
Das Netz, heißt es bei Vattenfall Mining, verrichte auch bei Nebel und starkem Regen zuverlässig seinen Dienst. Bei der Planung seien Ressourcen vorgesehen worden, um auch unter extremen Witterungsbedingungen den ungestörten Datenverkehr sicherzustellen. Bei widrigen Bedingungen gehe allenfalls die Bandbreite etwas zurück.
Die Berater sind sich einig: WLANWLAN wird dank sinkender Kosten weiter boomen - nicht nur in der Niederlausitz. Alles zu WLAN auf CIO.de