Galaxy Z Flip vorgestellt

Samsung glaubt weiter an Falt-Smartphones

12.02.2020
Faltbare Smartphones sorgten für viel Aufsehen, blieben mit ihrem hohen Preis bisher aber ein Nischenangebot. Doch Marktführer Samsung glaubt an die Geräteklasse und legt mit dem Galaxy Z Flip mit einem neuen Modell nach.
Das Galaxy Z Flip lässt sich auf die Größe eines aktuellen Smartphones ausfalten und kostet zur Markteinführung knapp 1500 Euro.
Das Galaxy Z Flip lässt sich auf die Größe eines aktuellen Smartphones ausfalten und kostet zur Markteinführung knapp 1500 Euro.
Foto: Samsung

Samsung macht einen zweiten Anlauf, faltbare Smartphones als neue Produktkategorie zu etablieren. Der Marktführer stellte am Dienstag das Modell Galaxy Z Flip vor, das sich auf die Größe eines herkömmlichen Smartphones ausfalten lässt - und zusammengeklappt etwa so groß wie eine Puderdose ist. Der Preis liegt mit knapp 1500 Euro am oberen Ende davon, was man für klassische Smartphones bezahlt - worin Marktforscher ein Problem für breitere Verkäufe sehen.

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Sein erstes Auffalt-Smartphone - das rund 2000 Euro teure Galaxy Fold - verkauft Samsung seit Herbst 2019. Es ist ausgeklappt so groß wie ein kleiner Tablet-Computer mit quadratischem Bildschirm. Konkurrent Huawei hat ein ähnliches Modell im Angebot - das bisher allerdings nur in China angeboten wird. Die Lenovo-Marke Motorola brachte gerade erst ein neues Modell heraus, dass sich genauso wie das Z Flip auf Smartphone-Größe ausklappen lässt.

Was Marktforscher zum Galaxy Z Flip sagen

Motorola ließ dafür den traditionsreichen alten Modell-Namen Razr aufleben - Samsung nahm dem Gerät aber mit dem Z Flip schon jetzt den Wind aus den Segeln, betonte die Analysefirma Strategy Analytics. Das Moto Razr ist teurer und erntete in Rezensionen von US-Medien viel Kritik - unter anderem für die Qualität des faltbaren Displays.

Marktforscher wie Ranjit Atwal von der Analysefirma Gartner gehen allerdings generell davon aus, dass die teuren Falt-Geräte in nächster Zeit nur ein Nischenangebot bleiben werden. Die Marktforschungsfirma Counterpoint Research prognostizierte beim Finanzdienst Bloomberg, dass Samsung in diesem Jahr rund zwei Millionen Geräte des Galaxy Z Flip verkaufen kann. Das wäre ein Bruchteil vom Gesamtabsatz des Smartphone-Marktführers: Nach Berechnungen von Marktforschern verkaufte Samsung im vergangenen Jahr in allen Preisklassen rund 295 Millionen Smartphones.

In Deutschland wird das Samsung Galaxy Z Flip in Schwarz und Pink angeboten.
In Deutschland wird das Samsung Galaxy Z Flip in Schwarz und Pink angeboten.
Foto: Samsung

Samsung zog unterdessen Lehren aus seinen Problemen mit dem Galaxy Fold. Der für Frühjahr 2019 geplante Marktstart musste verschoben werden, nachdem sich bei an US-Journalisten verteilten Testgeräten die Falt-Scharniere als Schwachstelle erwiesen. Die Gelenke wurden für die Verkaufsversion verbessert. Jetzt werden die Scharniere und der Bereich unter dem Display von einem neuen Bürsten-System im Gehäuse geschützt, das Staub fernhalten soll.

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Samsung positioniert das Gerät auch als Mode-Accessoir und will damit verstärkt Frauen ansprechen. In einigen Ländern soll es auch eine Version mit goldenem Gehäuse geben. In Deutschland wird das Z Flip in Pink und Schwarz verkauft.

Galaxy S20 als Samsungs neues Top-Modell

Als neues Top-Modell im klassischen Smartphone-Format stellte Samsung das Galaxy S20 vor. Bei ihm rüstete der Marktführer unter anderem die Kamera auf, die dank künstlicher Intelligenz deutlich bessere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen machen soll.

Das Galaxy S20 ist Samsungs neues Top-Modell im klassischen Smartphone-Format.
Das Galaxy S20 ist Samsungs neues Top-Modell im klassischen Smartphone-Format.
Foto: Samsung

Samsungs Sparten-Chef Tae Moon Roh demonstrierte die Fähigkeiten des Geräts, als er es dem Kameramann aus der Hand nahm, der damit das Event für den Livestream filmte. Unter den Smartphone-Herstellern gibt es ein regelrechtes Wettrüsten bei Kamera-Technologien.

Bei allen Versionen des S20 soll es Unterstützung für den superschnellen 5G-Datenfunk geben - zum ersten Mal für eine Modellfamilie. Auch wenn die 5G-Netze in vielen Ländern noch kaum ausgebaut sind, wolle Samsung damit die neuen Geräte fit für die Zukunft machen, heißt es. (dpa/pma)

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