Solardach
Sehr wenige Gebäude des Bundes mit Photovoltaik
Nur rund vier Prozent der Gebäude im Bundesbesitz haben Solaranlagen auf dem Dach. Dies geht aus der Antwort des Bauministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Sie bezieht sich auf Auskünfte der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Auf deren zivil genutzten Dienst- und Wohnliegenschaften seien insgesamt rund 100 Photovoltaikanlagen in Betrieb. Der Anteil werde schrittweise erhöht.
Die Ampel hatte 2021 in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt: "Alle geeigneten Dachflächen sollen künftig für die Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend, bei privaten Neubauten soll es die Regel werden." Bürokratische Hürden würden abgebaut. Ausbauziel für Solar sind 200 Gigawatt bis 2030.
Kein Vorreiter der Energiewende
Linksfraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte, der Bund sei kein Vorreiter der Energiewende. "Vier Prozent Solardach-Quote auf Bundesimmobilien ist eine eher peinliche Bilanz", meinte Bartsch. "Diese Zahl zeigt exemplarisch das Versagen in der Energiepolitik, das sich jetzt vor dem Hintergrund des Krieges bitter rächt. Eine Bilanz, die im Übrigen auch der Solarindustrie in Deutschland, insbesondere im Osten, geschadet hat."
Bundesweit gab es nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft Ende 2021 rund 2,2 Millionen Solaranlagen mit einer Leistung von zusammen 59 Gigawatt Peak - das ist die übliche Einheit für die maximale Leistung der Anlagen unter Standardbedingungen. Allein im vergangenen Jahr kamen 235 600 Anlagen hinzu. Insgesamt wurden 2021 laut Verband 50 Terawattstunden - also 50 Milliarden Kilowattstunden - Solarstrom in Deutschland erzeugt und damit netto zehn Prozent der öffentlichen Stromversorgung gedeckt.
In der Antwort auf die Anfrage von Bartsch berichtet das Bauministerium auch: "Vollständig klimaneutrale Bundesgebäude, unter Berücksichtigung des Ressourceneinsatzes über den gesamten Lebenszyklus, wurden bislang nicht errichtet." (dpa/ad)