"Computerworld"
Sony Pictures wurde vor Hacker-Angriff erpresst
Die Hacker, die gigantische Datenbestände beim Hollywood-Studio Sony Pictures ausgeplündet haben, wollten laut einem Medienbericht zunächst Geld erpressen. Das gehe aus im Internet veröffentlichten E-Mails von Sony hervor, wie unsere US-Schwesterpublikation "Computerworld" am späten Montag berichtete. Demnach kontaktierten Unbekannte bereits drei Tage vor dem Angriff mit einer Geldforderung, "sonst wird Sony Pictures als Ganzes bombardiert".
Die Nachrichten wurden zusammen mit tausenden E-Mails von zwei Spitzenmanagern von Sony Pictures veröffentlicht. Die mehrere Gigabyte großen Archive enthielten neben der Kommunikation mit Mitarbeitern und Geschäftspartnern auch private Schriftwechsel, wie "Computerworld" schrieb.
Die Erpresser-Botschaft kam demnach von einem Konto beim Google-Dienst Gmail. "Sie kennen uns. Wir warten nie lange. Sie verhalten sich besser vernünftig", hieß es dort zu einer nicht näher bezifferten Geldforderung. Die Hacker hatten bei dem Angriff vor knapp zwei Wochen gewaltige Datenmengen gestohlen. Darunter waren mehrere unveröffentlichte Filme sowie interne Unterlagen.
In den vergangenen Tagen war spekuliert worden, Nordkorea könnte hinter dem Angriff stehen. Als möglicher Auslöser gilt die Komödie "The Interview", in der zwei US-Journalisten beauftragt werden, den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu töten. Im Namen der Hackergruppe "Guardians of Peace", die die Verantwortung für den Angriff übernahm, wurde inzwischen gefordert, den Film zu stoppen. Nordkorea bestritt offiziell eine Beteiligung an der Attacke. (dpa/tc)