Geschäftsmodelle wanken
Steigende Preise setzen Handwerker unter Druck
"Die Kosten laufen insgesamt aus dem Ruder", sagte Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks in Dresden. In der sächsischen Landeshauptstadt hatten sich die Hauptgeschäftsführerinnen und -geschäftsführer der bundesweit 53 Handwerkskammern zu ihrer Frühjahrstagung getroffen.
Ein Ende der Preisspirale sei derzeit nicht erkennbar, sagte Schwannecke. Der Krieg in der Ukraine wirke sich im Handwerk vielfach aus, weil viele Grundstoffe aus dem Land sowie auch aus Russland kommen. Das fange bei Saatgut an und reiche bis zu Stahl. Material sei zum Teil kaum beschaffbar - und wenn, denn zu extrem hohen Preisen. Um die Betriebe bei den Energiekosten zu entlasten, müssten die Steuern in dem Bereich auf ein Mindestmaß gesenkt werden, forderte Schwannecke.
"Es geraten Geschäftsmodelle unter Druck", betonte der Chef der Handwerkskammer Dresden, Andreas Brzezinski. Anzeichen für Insolvenzen im Handwerk wegen der galoppierenden Preise gebe bis jetzt aber noch nicht. Auch die hohe Inflation wirke sich bislang noch nicht spürbar aus. Allerdings bemerke die Kammer einen erhöhten Beratungsbedarf bei Kalkulationen und zur nachträglichen Anpassung von Verträgen. (dpa/rs)