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Prozess-Management im Kernkraftwerk Unterweser

Störfall verhindern



Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.
Ein Tool überwacht sämtliche technischen Abläufe im Atommeiler bei Nordenham. Die Software soll Schwachstellen im Kraftwerk frühzeitig erkennen und damit einen Zwischenfall wie den im Jahr 1998 unmöglich machen.

Die Geräuschkulisse eines Atomkraftwerks hat eigentlich etwas Beruhigendes: Überall auf dem Gelände ist dieses immer gleiche, leise Surren zu hören. Besuchern suggeriert es einen Prozess der Energieerzeugung mit der unveränderlichen Präzision eines Uhrwerks. Im Normalfall ist das auch so, doch die Abläufe sind zu komplex, als dass sie jahrzehntelang frei sein könnten von allen Problemen.

Überdeutlich wurde das im Jahre 1998, als das Kernkraftwerk an der Weser einen Störfall erlebte. „Damals wurde festgestellt, dass bei der Überwachung unserer Prozesse Verbesserungsbedarf besteht“, so Karl Ramler, der Technische Direktor des Kraftwerks, das zum E.ON Konzern gehört. Diese Probleme beim Qualitäts- Management waren der Anlass, über eine integrierte Prozesssteuerung nachzudenken, die Schwächen in den Abläufen frühzeitig aufzeigen sollte.

Die Entwicklungsphase begann 2002. Ihr Ergebnis können die Mitarbeiter Tag für Tag besichtigen: Im Eingangsbereich fällt der Blick auf einen Monitor, der in wechselnden Bildern Daten wie die aktuelle Reaktorleistung oder den Stand von Sicherheitschecks anzeigt. Denn beim Störfall 1998 hatte es auch Kritik an Fehlern von Mitarbeitern gegeben. Auch deshalb legt das Management heute besonderen Wert darauf, die Qualitätskontrolle in die Hände aller zu legen.

Grundlage des Tools ist der Aris Process Performance Manager (PPM) von IDS Scheer. Er liefert aktuelle Steuerungsinformationen aus derzeit sieben Arbeitsvorgängen vom Arbeitsauftragsprozess über Strömungs- und Mängelmeldungen bis zum Erfahrungsrückfluss. Sämtliche Vorgänge sind mit über 100 Kennzahlen hinterlegt. „Zu viele, um sie ohne ein Steuerungsinstrument wie PPM verfolgen zu können“, so Jürgen Schwarzin, Leiter des Stabsbereichs Prozesscontrolling.

Daten automatisch aufbereiten

Grundlage der Kennzahlen sind Daten aus operativen IT-Systemen, vor allem aus dem Betriebsführungssystem (BFS) und dem Dokumenten-Management-System. Das PPM-Tool übernimmt sie automatisch und bereitet sie für Bewertung und Darstellung auf. Das System vergleicht ständig Soll- und Istwerte miteinander und weist auf Abweichungen hin. Den jeweiligen Status dokumentieren Grafiken mit je einer Art Ampel darüber: Zeigt sie Grün, ist alles in Ordnung, Gelb warnt vor Problemen und bei Rot stimmt irgendetwas nicht.

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