Selbstfahrende Autos
Tesla einigt sich mit früherem "Autopilot"-Chefentwickler nach Klage
Tesla lässt nach einer außergerichtlichen Einigung die aufsehenerregende Klage gegen den früheren Chefentwickler des Fahrassistenten "Autopilot" wegen Geheimnisdiebstahls fallen. Der Elektroauto-Hersteller warf Sterling Anderson vor, er habe vor seinem Abgang "hunderte Gigabyte" an Daten auf eine Festplatte geladen und mitgenommen. Tesla hatte auch den früheren Chefentwickler von Googles selbstfahrenden Autos, Chris Urmson, verklagt, der mit Anderson das Roboterwagen-Start-up Aurora gründete.
Details der Einigung wurden nur in Bruchstücken bekannt. So schrieb Anderson in einem Blogeintrag, bei einer von Aurora beauftragten Überprüfung seien "keine relevanten vertraulichen Informationen" von Tesla auf privaten Computern oder im Firmensystem gefunden worden. Auch gebe es keine Belege dafür, dass Aurora-Mitarbeiter vertrauliche Informationen von Tesla genutzt oder Zugang dazu gehabt hätten.
Tesla erklärte dagegen, bei der Einigung sei auch ein Verfahren festgelegt worden, "dass es Tesla erlaubt, alle proprietären Informationen zurückzuholen". Und der Elektroauto-Hersteller erhielt nach eigenen Angaben als Teil der Einigung eine Zahlung von 100.000 Dollar (rund 93.000 Euro). Anderson zufolge erklärte sich Aurora bereit, die Kosten einer weiteren Überprüfung von Computern des Start-ups zu bezahlen.
Die Klage hatte Ende Januar hohe Wellen geschlagen, weil es um zwei Branchenstars bei der Entwicklung selbstfahrender Autos ging. Sie wurde jedoch wenige Wochen später von einer Klage der Google-Schwesterfirma Waymo noch übertroffen. Das Unternehmen will das Roboterwagen-Programm von Uber stoppen, weil dabei seine Technologie genutzt werde, die der früheren Top-Entwickler Anthony Lewandowski zum Fahrdienst-Vermittler mitgebracht habe. Uber weist die Vorwürfe zurück. Lewandowski machte zuletzt von seinem Recht Gebrauch, eine Aussage zu verweigern, wenn sie ihm belasten könnte.
Während die gesamte Autoindustrie fieberhaft Roboterwagen entwickelt, sind erfahrene Experten bei den Unternehmen extrem gefragt, und wittern zugleich die Chance, mit eigenen Start-ups von der Goldgräber-Stimmung zu profitieren. (dpa/ib)