Strategien


Über das Ende hinaus

Warum Anton Schlecker noch eine IT braucht

06.08.2014
Von Walter Markus

Über ein virtuelles privates Netz (VPN) können die Insolvenzverwalter sowie ihr Team auf die Daten zugreifen. Ihr erstes Ziel ist es, den gesetzlichen Dokumentationspflichten genau nachzukommen. Außerdem wollen sie aber auch schnellstmöglich die anfallenden Kosten reduzieren, indem sie die Abschaltung von produktiven Systemen ermöglichen. Im laufenden Betrieb hatte Schlecker alle Daten in den produktiven Systemen, vor allem im ERP-System Navision, aufbewahrt; ein elektronisches Archiv für die Datenbanken gab es nicht.

Informationen auf sieben Systemen

CSP übernahm deshalb die Aufgabe, gleich sieben verschiedene Systeme auf ihre Abschaltung vorzubereiten. Neben Navision gehören dazu ein stark individualisiertes AS/400-System, ein Intranet und ein Data Warehouse von Teradata. Dazu Markus Bartsch, Leiter des Restabwicklungsteams: "Andere Anbieter haben uns versichert, dass es nicht gelingen könne, die Daten aus unterschiedlichen Systemen für spätere Recherchen in eine einheitliche Oberfläche zu bringen." CSP habe diese Herausforderung angenommen und mit Hilfe ihrer Standardsoftware "Chronos" gemeistert.

Für die Recherche stellt die Software eine Benutzeroberfläche zur Verfügung, den "Chronos Archive Explorer". Die Daten lassen sich auch im XLS- und IDEA-Format herunterladen, was vor allem den Fachbereichen gefällt.

Nachdem CSP im Herbst 2013 den Zuschlag erhalten hatte, wurde zunächst die Ist-Situation aufgenommen und anschließend für jedes System ein eigenes Datenbankarchiv entwickelt. Für die Recherche galt es, Formulare, Abfragen und Berichte zu entwerfen. Die Suchmasken wurden mit den Mitarbeitern der Fachabteilungen getestet und schließlich vom Insolvenzverwalter freigegeben. Von Anfang an lief das Projekt parallel zum Betrieb.

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