Release am 18. Oktober
Was Windows 8.1 Neues bringt
Lust auf gute Neuigkeiten von der Windows 8-Front, weil es die ja nicht immer gibt? Es gibt sie jetzt, und zwar gleich im Doppelpack. Erstens wird die verbesserte Version Windows 8.1 ab 18. Oktober allgemein im Handel erhältlich sein. Zweitens erfolgt dieses Release in einem zumindest angenehmeren Fahrwasser als bisher. Wie die Marktforscher von Net Applications berichten, stieg der Marktanteil von Windows 8 auf den Desktops in aller Welt im August auf 7,41 Prozent. Das ist ein Dreivierteljahr nach Verkaufsstart zugegeben immer noch mäßig, aber immerhin ein Plus von 2,01 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat.
Auch wenn mit dem bald auslaufenden Support für Windows XP sanfte Gewalt dahinter steckt: Der Marktanteil von XP purzelte um 3,53 Prozentpunkte auf 33,66 Prozent. Unangefochten vorne liegt nach wie vor Windows 7 mit 45,63 Prozent. Und, nebenbei bemerkt, erstmals liegt Windows 8 vor allen AppleApple Mac-Betriebssystemen, die in Summe aller Versionen auf 7,28 Prozent kommen. Alles zu Apple auf CIO.de
RTM-Version an Hardware-Partner
Ein bisschen Auftrieb also immerhin vor dem Update, das ansonsten von den notorischen Negativschlagzeilen begleitet wird. Den Fahrplan bis Mitte Oktober fasst Axel Oppermann, Analyst der Experton Group, so zusammen: „MicrosoftMicrosoft startete am 27. August mit der Auslieferung der RTM-Version (Release to Manufacturing) von Windows 8.1 an die hauseigenen Hardware-Partner." Mit diesem Schritt seien Produktentwicklung und Testphasen von Windows 8.1 abgeschlossen. Ab heute können TechNet- und MSDN-Abonnenten RTM-Versionen von Windows 8.1 und Server 2012 R2 herunterladen. Für PCs gibt es zunächst Windows 8.1 und 8.1 Pro, die Enterprise-Variante (dafür hatte Microsoft auch die Preview später herausgegeben als für die Consumer-Variante) soll Ende September folgen. Ab 18. Oktober erhielten Volumenlizenzkunden und alle anderen Kunden das neue Betriebssystem, so Oppermann. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Aufregung und Turbulenzen um Windows 8.1 gibt es aber jetzt schon. Ein Leck, offenbar in der chinesischen RTM-Version, offenbarte konkrete Details auf File Sharing-Seiten und sorgte für erhitzte Diskussionen in Foren und Blogs. Unschön, aber wahrscheinlich unvermeidlich heutzutage.
- Neuerungen in Windows 8.1
Am 18. Oktober kommt Windows 8.1 auf den Markt. Axel Oppermann von der Experton Group hat analysiert, welchen Funktionalitäten sich gegenüber der ersten Version verbessert haben. Optimiert hat Microsoft demnach bei der Mobilität, IT-Verwaltung und Sicherheit. - Mobile Computing - Teil 1
Um die Produktivität auf mobilen Geräten zu steigern, biete Windows 8.1 neue Möglichkeiten für Mobile Computing, so Oppermann. Möglich ist beispielsweise drahtloses Drucken via Wi-Fi Direct und NFC. Entsprechende Drucker werden unterstützt. - Mobile Computing - Teil 2
Das eigene Windows 8.1-Gerät kann künftig als Breitband-Hotspot genutzt werden. Der Screen kann auf einem größeren Display als bisher angezeigt werden. Das funktioniert drahtlos via Miracast, einem von der Wi-Fi-Alliance definierten Peer-to-Peer-Funk-Screencast-Standard. VPN-Clients können in Windows 8.1 automatisch geöffnet werden, sobald eine Ressource diese für den Zugriff benötigt. - IT-Verwaltung - Teil 1
Auch bei der IT-Verwaltung bietet Windows 8.1 eine Reihe von Neuheiten. So können IT-Abteilungen den Startbildschirm kontrollieren und die gewünschten Anwendungen konsistent für alle Mitarbeiter organisieren. Tablets und andere Bring-your-own-Device-Geräte können mit Mobile Device Management (MDM) verwaltet werden. - IT-Verwaltung - Teil 2
Mit der Funktion „Work Folders“ lassen sich Daten aus ihren Benutzerordern des Unternehmensnetzwerks auf dem Endgerät synchronisieren. Lokal erstellte Dateien werden ebenfalls zurück auf den Dateiserver im Firmennetzwerk synchronisiert. Diese Synchronisation ist unter Windows 8.1 nativ ins Dateisystem integriert. - Sicherheit - Teil 1
Mit der neuen Funktion „Workplace Join“ können IT-Abteilungen den Zugriff auf Unternehmensressourcen laut Oppermann individuell und feiner anbieten. Schon wenn Benutzer ihr Device registrieren, kann der Administrator bestimmten Zugriff gewähren. Das funktioniert bereits, während noch andere Sicherheitsrichtlinien zur Absicherung der Unternehmenswerte auf dem Device erzwungen werden. - Sicherheit - Teil 2
Außerdem wird Windows Defender mit dem Update dahingehend erweitert, dass es bösartige Programme mittels Kontrolle von deren Netzwerkverhalten erkennen kann. Zudem überprüft der kommende Internet Explorer 11 laut Experton ActiveX-Erweiterungen, bevor potenziell schädlicher Code ausgeführt wird.
IDC: Windows 8 Hauptgrund für weltweiten Einbruch des PC-Absatzes
Fest steht immerhin, dass Windows 8.1 den in diesem Jahr schlimm darbenden PC-Markt nicht retten wird, wie IDC-Analyst Jay Chou feststellt. IDC hatte ja schon vor vielen Monaten die Einführung von Windows 8 als Hauptgrund für den Einbruch des weltweiten PC-Absatzes ausgemacht. Weil das Betriebssystem zur vollen Entfaltung tablet-artige Touchscreen-Rechner benötigt, hielten sich PC-Käufer mit dem Erwerb althergebrachter Computer zurück, so die These. Der Mangel an für das System geeigneten Rechnern verstärkte diesen Trend; viele User sattelten wohl auch gleich auf TabletsTablets um. Alles zu Tablets auf CIO.de
Nun machten laut Chou zwar neue PC-Geräte mit verbessertem Energieverbrauch Hoffnung auf Besserung, die aber angesichts eines enormen Absatzrückgang auf dem chinesischen Markt erst 2015 eintreten dürfte. Im zweiten Quartal dieses Jahres sei der PC-Absatz global nochmals um 11,4 Prozent auf 75,6 Millionen gesunken, so IDC. Von Windows 8.1 sei ein Schub nicht zu erwarten. Insgesamt sei für 2013 ein Rückgang um 9,7 zu erwarten.
Künftig kürzere Release-Zyklen
Kein höherrangiges Weltrettungspotenzial also. Aber bringt die neue Version den Anwendern wenigstens etwas? Ja, zum Teil, meint Experton-Analyst Oppermann. Erstmals setze Microsoft die oftmals diskutierte Strategie um, die Release-Zyklen auch bei Client-Betriebssystem zu beschleunigen. „Während eine neue Windows-Generation in der Vergangenheit zweieinhalb bis über drei Jahre in Anspruch nahm, wird Windows 8.1 nach etwa zehn Monaten vorgestellt, fertiggestellt und am Markt eingeführt", so Oppermann. „Entscheider in Anwenderunternehmen können sich auf einen solchen Rhythmus in der Zukunft einstellen." Dies habe auch Auswirkungen auf die eigene Client-Strategie und die Rollout-Planungen.
Zu erwarten sei außerdem eine Anpassung der Preis- und Lizenzpolitik. Microsoft werde auf diesem Wege wohl versuchen, den Verfall der Marge durch sinkende Stückzahlen und Rabatte zu stoppen. „Ferner ist zu erwarten, dass es zukünftig eine noch stärkere Koppelung von Client-OS-Funktionen mit den Serverprodukten geben wird", so Oppermann mit Blick auf Windows ServerServer. Alles zu Server auf CIO.de
„Entscheider in Anwenderunternehmen bekommen ein Betriebssystem, welches den Anforderungen einer IT-Organisation noch gerechter wird", lautet das Fazit des Analysten. „Ob ein Umstieg auf 8.1 wertvoll und relevant ist, hängt von der individuellen Situation ab." Ein verbessertes Produkt also, aber kein Must-Have, und das bei zu erwartenden Preissteigerungen. Eine Kaufempfehlung klingt anders.