Digitale Transformation der BMW Group
"Wir lösen uns von starren Hierarchien"
Daimler, Volkswagen und BMW bündeln ihre Kräfte
In Sachen Kooperationen tut sich ja Erstaunliches in der deutschen Automobilindustrie: Erzrivalen wie Daimler, Volkswagen und BMW verbünden sich und bauen gemeinsam ein europäisches Schnelladenetz oder kaufen den Kartendienst Here. Was kommt da noch?
Jens Monsees: Lassen Sie sich überraschen, wir haben noch etliches im Köcher. Bei Here kooperieren die OEMs sowie weitere Partner, denn von hochpräzisen Karten haben wir alle etwas. Es ergibt beispielsweise keinen Sinn, wenn jeder OEM für das autonome Fahren das Rad neu erfindet. Man braucht dazu Data Center, Datenmodelle, Algorithmen, Sensorik, eine Parkinfrastruktur und vieles mehr. Das alles kann kein OEM für sich alleine lösen und am Ende sind diese Faktoren auch nicht markendifferenzierend. Das Differenzierende besteht zum Beispiel in der Art und Weise, wie ein Hersteller die neuen Angebote und Features ins Fahrzeug integriert und damit ein bestimmtes Fahrgefühl erzeugt.
Vor diesem Hintergrund wird schnell klar, welche Synergien sich mit anderen OEMs oder Partnern aus der IT-Branche ergeben können. Gemeinsam mit Intel und Mobileye haben wir beispielsweise eine skalierbare Architektur für das autonome Fahren entwickelt, die auch andere Hersteller nutzen und für ihre Zwecke anpassen können.
Zur Person: Jens Monsees, BMW Group
Jens Monsees ist seit Februar 2016 als Vice President Digital Strategy bei der BMW AG in München tätig und verantwortet dort die Digitalisierungsstrategie über alle Unternehmensbereiche. Zuvor war er zwei Jahre als Global CEO der Solution Group Digital Marketing und CDO im Arvato Board bei der Bertelsmann AG aktiv, wohin er nach sechs Jahren als Branding Director bei Google wechselte. Davor führte er als Brandmanager verschiedene Marken wie Milka, Fa und Toblerone in der Konsumgüterindustrie. Jens Monsees ist Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Marketing und Innovations-Management der Universität Kiel / Rotterdam.