CIOs sollen ihre Stärke ausspielen
4 Trends bei Software-Lizenzen
3. Cloud-kompatible Lizenzierung von Infrastruktur-Software
Definition: Service-Provider in der Public Cloud werden immer häufiger an wertbasierten Metriken gemessen. Als Anwender sollte man vor diesem Hintergrund darauf dringen, dass einem die Zulieferer von On-Premise-Software die Freiheit zum Einsatz in der Cloud zugestehen - egal, ob diese Public, Private oder Hybrid ist.
Einordnung: Drei Dinge sind bei diesem Modell entscheidend, wie Analyst Jones betont. Erstens beinhalten zukunftssichere Kostenmodelle Schranken gegen die Dateninflation. Das heißt, dass Kosten nicht ausufern, wenn die Datenmenge im Terabyte-Bereich steigt. Zweitens bestehen keine Restriktionen oder Kostenaufschläge, die limitieren, wie und wo Software eingesetzt wird. Drittens werden die Rechte der Service Provider von den Anbietern standardmäßig berücksichtigt.
Wichtig ist das alles insbesondere vor dem Hintergrund von Big DataBig Data. Ausufernde Datenmengen drohen klassische Lizenzen für Software von IBMIBM, Microsoft oder Oracle laut Forrester quasi unerschwinglich zu machen. Die Gesamtbetriebskosten steigen überdies auch mit den Ausgaben fürs Compliance-Management. "Anwender müssen die Freiheit erhalten, ihre Software und ihre Daten als Teil ihres Kundendienstes zu nutzen, und zwar ohne Angst vor Compliance-Bußgeldern haben zu müssen", schreibt Jones. Cloud-kompatible Lizenzierung sei daneben auch deshalb wichtig, um die Flexibilität der Wolke wirklich ausnutzen zu können. Alles zu Big Data auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de
Positive Signale: Für Bewegung sorgen laut Studie insbesondere AmazonAmazon und Google. Cloud-Services wie Amazon Aurora und Google Cloud SQL, die Open Source-Datenbanken und Middleware im Abonnement beinhalten, reduzieren die finanziellen Auswirkung der Dateninflation. Und sie schaffen, wie Forrester betont, einen Markt, in dem die Preise purzeln. Und zwar dadurch, dass sie die Verhandlungsposition für die Nutzer von proprietärem Platform-as-a-Service (PaaS) wie Microsoft Azure SQL und SAP HANA Cloud verbessern. Alles zu Amazon auf CIO.de
4. Externe Kooperation ohne Extra-Gebühren
Definition: Das Teilen von Daten mit Kunden und Geschäftspartnern entwickelt sich für viele Unternehmen zu einer Grundanforderung. Deshalb muss man es sich nicht gefallen lassen, wenn Anbieter diese Anforderung als optionales Premium-Feature an zusätzliche Gebühren koppeln wollen.
Einordnung: Vorwärts orientierte Provider unterstützen den Trend zur CollaborationCollaboration über Firmengrenzen hinweg, indem sie nicht mehr künstlich zwischen "Kunden" und "Service Providern" unterscheiden. Lizenzierungsmodelle erlauben jeden vernünftigen externen Einsatz. Input und Output von Daten sind in beide Richtungen möglich. Anwender sollten nach Empfehlung von Forrester darauf achten, dass ihre Software-Provider Use Cases für Collaboration in ihre Angebote einflechten. Dies kann geschehen, indem sie ohne Zusatzkosten eingebunden oder zu sehr niedrigen Kosten für externe Nutzer angeboten werden. Oder durch alternative wertbasierte Metriken wie Abrechnung nach Bestellung. Alles zu Collaboration auf CIO.de
Positive Signale: Bisher leider nicht wirklich. Duncan Jones konstatiert, dass es in diesem Bereich anders als in drei anderen Feldern kaum Veränderungen gegeben hat. "Alle großen Software-Firmen begrenzen weiterhin Collaboration in ihren Standardverträgen, auch wenn sie diese Restriktionen nur selten tatsächlich durchsetzen", stellt der Analyst fest. 2014 habe es sogar mehr Konflikte diesbezüglich als in der Vergangenheit gegeben. Lediglich der ePurchasing-Markt zeige sich bislang als positive und fortschrittliche Ausnahme, der auf Zusatzgebühren weitgehend verzichte. Anbieter wie Ariba und Tungsten würden aber auch hier in bestimmten Fällen extra berechnen.
- Software-Trends – Lizenzen, Abo-Modelle, Freemium-Angebote
Mit der zunehmenden Nutzung von SaaS-Lösungen geht die Umstellung auf Abo-Modelle einher. Haben traditionelle Lizenz-Modelle ausgedient? Führende Software-Hersteller geben Antworten. - Welche Veränderungen werden wir bei den unterschiedlichen Zielgruppen hinsichtlich Lizenz-, Freemium- und Abo-Modellen erleben?
Hakan Yüksel – Oracle: "Oracle verfolgt hier den Weg einer maximalen Kostentransparenz für den Kunden, so dass die Projekte auch so kalkulierbar wie möglich werden. Aus unserer Sicht werden nur diese transparenten Abo-Modelle langfristig überleben." - Welche Veränderungen werden wir bei den unterschiedlichen Zielgruppen hinsichtlich Lizenz-, Freemium- und Abo-Modellen erleben?
Peter Dewald – Sage: "Strategisch setzen wir nicht grundlos unseren Fokus auf Cloud-Angebote im Abo-Modell: Diese Modelle haben den großen Vorteil, dass große Anschaffungskosten entfallen. Solche Kosten können gerade kleine und mittlere Unternehmen vor Finanzierungsschwierigkeiten stellen." - Welche Veränderungen werden wir bei den unterschiedlichen Zielgruppen hinsichtlich Lizenz-, Freemium- und Abo-Modellen erleben?
Sven Denecken – SAP: "Wir steuern auf eine “subsciption economy” zu. Insofern wird dieses Lizenzmodell in Zukunft dominieren. Dieses Modell entspricht einem "Abo-Modell”, das auch sehr vorhersehbare Umsätze generiert." - Welche Veränderungen werden wir bei den unterschiedlichen Zielgruppen hinsichtlich Lizenz-, Freemium- und Abo-Modellen erleben?
Günther Igl – Microsoft: "Das wird auch 2015 wichtig bleiben: Wir machen Produktivität plattform- und systemübergreifend möglich und werden dafür attraktive, flexible, niedrigschwellige und preiswerte Lizenzmodelle anbieten." - Welche Veränderungen werden wir bei den unterschiedlichen Zielgruppen hinsichtlich Lizenz-, Freemium- und Abo-Modellen erleben?
Markus Dränert – Lexware: "Generell gibt es immer mehr Geschäftsmodelle, die sich in Richtung transparenter Abomodelle bewegen. Es geht vor allen Dingen darum, fair und transparent gegenüber dem Kunden zu sein, es darf keine versteckten Kosten mehr geben."
2 Tipp von Forrester: CIO sollten Muckis zeigen
Abschließend gibt Forrester Research den Anwendern noch zwei konkrete Tipps an die Hand:
Zum einen sollte man den Top-Status eines Providers davon abhängig machen, ob die genannten Trends unterstützt werden.
Zum anderen sollte man bei Verhandlungen seriöse Gesamtbetriebskostenvergleiche einbringen, um Beweglichkeit auf Anbieterseite zu provozieren.
Alles in allem läuft es also darauf hinaus, die Muskeln spielen zu lassen. Die Devise dabei: Entweder überzeugt man seinen Provider davon, seinen Ansatz zu verändern, oder aber er wird durch einen besseren Partner ersetzt. "Software-Anbieter werden diesen Trends nur dann folgen, wenn ihre Kunden sie davon überzeugen, dass das in ihrem ureigenen Interesse geschieht", lautet das Fazit des Forrester-Analysten Duncan Jones.