Systems 2004

Rufe in der Wüste

Die Systems 2004 zeigt, dass trotz der leichten Erholung auf dem IT-Markt die Zeit für riskante, aber zukunftsweisende Projekte noch nicht da ist. Nur wenige Dienstleister wagen wieder Visionen - es hört nur keiner hin.

Kaum ist die Aussicht in der IT nicht mehr ganz so düster, kommen die Ende der 90er Jahre abgetauchten hemmungslosen Optimisten des IT-Betriebs schlaglichtartig wieder zum Vorschein.

Beispiel E-Commerce: Der Online-Handel boomt, schon schnuppern einige IT-Dienstleister Morgenluft – und verfallen in die Wortwahl, die einst enorm viele Zuhörer fand: "Quicklebendig, riesiger Markt, locker zweistellige Wachstumsraten". Egal ob sie stimmt oder nicht, ob diese Sätze und die Konzepte von damals nun endlich in die Zeit passen: Heute möchte sie fast niemand hören.

Auf den Fluren der Systems, in der Executive Lounge, im Mittelstandsforum oder auf den Stühlen von Systems-TV: Überall sind vorsichtige Warner, Realisten und Rechner lieber gesehene Gäste als Menschen, die den Drahtseilakt wagen, die das Wort InnovationInnovation in den Mund nehmen und mit vermeintlich zukunftsweisenden, aber riskanten, etwas illusionären Konzepten aufwarten. Alles zu Innovation auf CIO.de

Die Systems 2004 zeigt, dass die Zeit für innovative Zukunftskonzepte noch nicht gekommen ist. Die Bodenständigkeit hat sich derart in den kalkulierenden Köpfen von CEOs, Finanzverantwortlichen und auch dem Beratervolk festgesetzt, dass es für die CIOs (noch) kein Entkommen gibt. Nur einzelne Ausreißer aus dem Dienstleister-Sektor wagen wieder Visionen. Derzeit verhallen ihre Worte wie Rufe in der Wüste.

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