Coronavirus
Airline Norwegian streicht 3.000 Flüge
Wegen der anhaltenden Situation um das neuartige Virus und der damit verbundenen gesunkenen Nachfrage werde der Konzern zwischen Mitte März und Mitte Juni schätzungsweise 3.000 Flüge absagen, teilte die Airline am Dienstag mit. Das entspreche knapp 15 Prozent der Gesamtkapazität in der Zeit.
Zugleich kündigte Norwegian vorübergehende Entlassungen für größere Teile seiner Belegschaft an, darunter Besatzungsmitglieder und andere Angestellte. Darüber stehe man mit den Gewerkschaften im Gespräch. Zahlen dazu nannte das Unternehmen nicht.
"Das ist eine kritische Zeit für die LuftfahrtindustrieLuftfahrtindustrie, einschließlich uns bei Norwegian", sagte Unternehmenschef Jacob Schram. Die Behörden sollten unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die finanzielle Belastung für Fluggesellschaften zu verringern und somit unter anderem Arbeitsplätze zu schützen. Top-Firmen der Branche Transport
Angst vor dem Konkurs einiger Fluggesellschaften
Zeitgleich kündigte die norwegische Regierung mehrere Maßnahmen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen des Virus an. In einer Mitteilung des Finanzministeriums und der Kanzlei von Ministerpräsidentin Erna Solberg hieß es dabei unter anderem: "Die Regierung will auch sehen, was getan werden kann, um der Flugbranche beizustehen, die sehr stark betroffen ist." Entsprechende Maßnahmen würden derzeit konkretisiert. Es sei wichtig, dass gesunde Unternehmen trotz Coronavirus-Folgen nicht in Konkurs gingen, betonte Finanzminister Jan Tore Sanner.
Norwegian hat nicht erst seit dem Aufkommen des Coronavirus finanzielle Probleme. Ein rapider Vergrößerungskurs seit der Firmengründung 1993 hatte immer wieder hohe Kosten mit sich gebracht. Im vergangenen Jahr hatte die Fluglinie zudem erheblichen Ärger mit dem Boeing-Unglücksjet 737 Max 8. Die Norwegian-Aktie hatte in den vergangenen Tagen allerdings als Folge der Coronavirus-Krise immens an Wert verloren. (dpa/rs)